Hamburger Polizei jetzt verstärkt am Hansaplatz im Einsatz

Stand: 12.10.2024 19:52 Uhr

Die Hamburger Polizei zeigt ab sofort mehr Präsenz rund um den Hansaplatz im Stadtteil St. Georg. Dorthin hatte sich vor einiger Zeit ein Teil der Drogenszene vom Hauptbahnhof verlagert.

Am Freitagabend waren gut 50 Polizistinnen und Polizisten in St. Georg im Einsatz. Von verschiedenen Seiten drängten sie Menschen in Richtung Hansaplatz, um sie zu kontrollieren. Zivilfahnder und -fahnderinnen hatten sie zuvor bei möglichen Drogengeschäften beobachtet. Insgesamt wurden 94 Menschen überprüft. Es gab eine vorläufige Festnahme. Mehr als 30 Menschen erteilten die Polizisten und Polizistinnen ein Platzverbot. Außerdem stellten die Beamtinnen und Beamten unter anderem Drogen und Reizgas sicher.

Weitere Kontrollaktionen geplant

Einsätze wie diesen werde es künftig öfter geben, sagte Polizeipräsident Falk Schnabel: "Ich glaube es ist wichtig, dass wir dafür sorgen, dass sich nicht eine bestimmte Szene hier vor Ort festsetzt und dann der Eindruck entsteht, auf dem Hansaplatz ist für viele Leute plötzlich kein Platz mehr, die ihn früher genutzt haben."

Anwohner fühlen sich am Hansaplatz unwohl

Genau solche Beschwerden gibt es derzeit von Anwohnern und Anwohnerinnen, denn ein Teil der Drogenszene drängt in den Stadtteil hinein. Auch deshalb, weil die Polizei am Hauptbahnhof erfolgreich sei, sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). "Und jetzt setzen wir nach im Umfeld, stellen den Hansaplatz gewissermaßen unter Polizeischutz." Das passiert mit verstärkten Streifendiensten, mit zwei dauerhaften Polizeiposten auf der Straße und mit gelegentlichen Großeinsätzen wie am Freitagabend. Neben der Strafverfolgung will die Polizei so vor Ort auch Flagge zeigen.

Kameraüberwachung mit Künstlicher Intelligenz

Der Hansaplatz gilt als ein Kriminalitätsschwerpunkt und wird seit Jahren videoüberwacht. Um ihn sicherer zu machen, wird seit dem vergangenen Sommer auch ein Kamerasystem eingesetzt, dessen Bilder eine Künstliche Intelligenz auswertet. Sie erkennt auffällige Bewegungsmuster wie Tritte, Schläge oder Stürze - und dann springt im Polizeikommissariat am Steindamm ein Bildschirm an, der die Szene mit Strichmännchen verfremdet darstellt. Gefahrensituationen sollen so frühzeitig erkannt werden.

Weitere Informationen
Menschen stehen hinter einem bunt bemalten Sichtschutz vor der Drogeneinrichtung Drob Inn in Hamburg. © NDR Foto: Alexander Heinz

Umgestaltung des "Drob Inn" am Hamburger Hauptbahnhof gestartet

Von der Neugestaltung der Drogenberatungsstelle wird sich unter anderem eine deeskalierende Wirkung erhofft. (07.10.2024) mehr

Frau raucht Crack aus einer Pfeife © Picture Alliance / epd-bild Foto: Peter Juelich

St. Georg: Anwohnende beschweren sich über Drogenszene

Im Hamburger Stadtteil St. Georg gibt es immer mehr Beschwerden über den zunehmenden Drogenkonsum. In einem Brief wird die Situation als "Notstand" beschrieben. (31.08.2024) mehr

Ein Mast mit Überwachungskameras am Hansaplatz. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius

Hansaplatz wird jetzt durch Künstliche Intelligenz überwacht

Die KI soll Alarm schlagen, wenn Kamera-Bilder auf eine Schlägerei hindeuten. Die Hamburger Polizei testet das neue System. (14.07.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 12.10.2024 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Künstliche Intelligenz (KI)

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Polizeifahrzeuge stehen am Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. © picture alliance / ABBFoto

Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Hamburger Weihnachtsmärkten

Politiker in Hamburg zeigen sich nach dem Anschlag in Magdeburg erschüttert. Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf Weihnachtsmärkten in der Hansestadt. mehr