Hamburger Politiker sind skeptisch nach Machtwechsel in Syrien
In vielen Städten Deutschlands, darunter auch in Hamburg, haben Menschen das Ende des Assad-Regimes in Syrien gefeiert. Die Reaktionen von Hamburger Politikerinnen und Politikern fallen dagegen etwas verhaltener aus.
CDU-Fraktionschef Dennis Thering begrüßt, dass Syrien die Möglichkeit für einen Neuanfang hat. "Jedoch wird sich noch zeigen, wie es mit den zu uns gekommenen Flüchtlingen aus Syrien weitergeht", so Thering. Dass die Bearbeitung der Asylanträge ausgesetzt wird, unterstützt er aber.
SPD: "Hoffnung und Perspektive für Geflüchtete"
SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf meint, das Ende des Assad-Regimes gebe den Geflüchteten die Hoffnung und Perspektive, eines Tages nach Syrien zurückkehren zu können. Für AfD-Chef Dirk Nockemann müssten sich die Verhältnisse in Syrien erstmal stabilisieren, aber nach einem Wiederaufbauprogramm könnten Geflüchtete dann in ihre Heimat zurückkehren.
Linke: "Machtverhältnisse bleiben gefährlich"
Schon am Sonntag hatte sich Cansu Özdemir, die Co-Fraktionsvorsitzende der Hamburger Linken, beim Kurznachrichtendienst X geäußert: "Ich verstehe die Freude über den Sturz Assads. Eine Machtübernahme durch die Dschihadisten-Allianz ist aber keine positive Entwicklung." Die Machtverhältnisse blieben weiterhin gefährlich, so Özdemir.
Grüne: "Syrer sind Spielball radikaler Kräfte"
Auch die Co-Fraktionsvorsitzende der Hamburger Grünen, Jenny Jasberg, schrieb ebenfalls am Sonntag bei X: "Vom von Russland und Iran gestützten Diktator "befreit" durch Islamisten... - meine Gedanken sind bei den Menschen in Syrien, die seit Jahrzehnten Spielball radikaler Kräfte sind."
Die Ereignisse in Syrien hatten sich zuletzt überschlagen: Weniger als zwei Wochen hat es nur gedauert, bis eine Allianz aus Aufständischen in Syrien die Kontrolle über die wichtigsten Städte übernommen und Assad damit zur Flucht gebracht hat. In Hamburg leben knapp 18.000 Geflüchtete aus Syrien.