Hamburg: Erste Geflüchtete aus Syrien erwägen Rückkehr
Erste syrische Geflüchtete in Hamburg wollen in ihr Heimatland zurückkehren. Das hat die Innenbehörde mitgeteilt. In der Erstaufnahme in Rahlstedt ist von einer gestiegenen Nachfrage nach Beratungsterminen die Rede.
Noch ist die Zahl der Interessentinnen und Interessenten überschaubar. Sieben Anfragen einzelner oder auch Familien verzeichnet die Rückkehr-Beratung in der Erstaufnahme, berichtet Daniel Schaefer, Sprecher der Hamburger Innenbehörde. Es ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Gesamtjahr: In diesem Zeitraum sind bislang weniger als zehn Syrerinnen und Syrer aus Hamburg freiwillig zurückgekehrt. In der Beratung geht es um die Unterstützung bei der freiwilligen Ausreise.
Hamburg unterstützt freiwillige Rückkehr
Da der Bund im Rahmen seines humanitären Rückkehrprogramms bisher keine Ausreisen nach Syrien fördert, kann Hamburg mit seinem eigenen Landesprogramm einspringen und eine freiwillige Rückkehr ins Heimatland finanziell unterstützen. Syrischen Geflüchteten werden im Rahmen dieses Programms die Kosten für die Ausreise ins Heimatland bezahlt und weitere Beihilfen gewährt. Sie beträgt 300 Euro für Erwachsene und 150 Euro pro Kind. Im neuen Jahr soll die Beihilfe auf 200 beziehungsweise 100 Euro sinken, dafür kommt eine Starthilfe für den Neuanfang hinzu. Diese beträgt für Erwachsene oder unbegleitete Minderjährige 1.000 Euro, für Kinder 500 Euro.
Aktuell keine Entscheidungen über Asylanträge
In Hamburg leben aktuell 17.800 syrische Staatsangehörige, davon sind mehr als 10.000 anerkannte Geflüchtete. Vor knapp einer Woche hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entschieden, wegen der unklaren Lage in Syrien erstmal nicht über Asyl-Anträge zu entscheiden.