Hamburg: Demo gegen Polizeigewalt in der Innenstadt
Am Freitagabend protestierte die linke Szene in Hamburg gegen Polizeigewalt. Dabei wurde vereinzelt Pyrotechnik gezündet. Es gab eine vorläufige Festnahme. Ein Polizist musste wegen eines Knalltraumas behandelt werden.
Die Kundgebung hatte um 19.30 Uhr am Glockengießerwall begonnen. Ein Demonstrationszug mit rund 650 Teilnehmenden zog durch die Innenstadt über den Sievekingplatz bis ins Schanzenviertel.
Zwischenfall mit rechtem Aktivisten
Die Demonstrierenden protestierten laut und wütend. Insgesamt verlief der Protest zwar weitgehend friedlich, aber es gab mehrere Zwischenfälle: Auf Höhe der Kennedybrücke stießen linke Demonstranten und ein Mann zusammen, der der rechten Szene zuzuordnen ist und der das Geschehen für eine Übertragung im Internet filmen wollte. Eine Frau wurde dabei von der Polizei festgenommen.
Polizei mit Pyrotechnik beschossen
Danach nahm die Demo an Fahrt auf. Als der Aufzug im Karoviertel ankam, zündeten die Demonstranten viel Pyrotechnik. Einige Geschosse trafen auch Polizisten. Ein Beamter musste wegen eines Knalltraumas behandelt werden. Im Schanzenviertel wurde der Demonstrationszug mit einem großen Feuerwerk vom Dach der Roten Flora empfangen. Danach löste sich die Versammlung auf.
Polizei begleitete Demo mit großem Aufgebot
Mehrere Hundertschaften der Bereitschaftspolizei begleiteten die Demonstration. Unter anderem wurden auch die Weihnachtsmärkte, an denen die Demo vorbeiführte, geschützt. Polizistinnen und Polizisten aus Schleswig-Holstein unterstützten ihre Kolleginnen und Kollegen in Hamburg.
Aufzüge am 13. Dezember haben Tradition
Die Demonstration der linken Szene am 13. Dezember hat Tradition, ähnliche Aufzüge an diesem Datum fanden bereits in den vergangenen Jahren statt. Die Zahlen des Datums (13.12.) gelten - in Anlehnung an ihre Reihenfolge im Alphabet - als Code für die Buchstabenkombination "ACAB", was für "All Cops are Bastards" steht. Im vergangenen Jahr hatten gut 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Aufzug in Hamburg teilgenommen. Zahlreiche Demonstrantinnen und Demonstranten hatten sich vermummt, immer wieder wurde Pyrotechnik gezündet.