Chormusik
Sonntag, 30. Juli 2023, 17:00 bis
18:00 Uhr
Er habe diese Aufnahmen gemacht, um "Innere Ethik, Ehrlichkeit und spirituelle Themen zu verbreiten, auch für ein Publikum, das nicht in erster Linie christlich, aber doch spirituell interessiert ist und das Chormusik liebt", sagt der lettisch-niederländische Komponist Alfred Momotenko über sein Projekt "Creator of Angels" mit Sigvards Klava und dem Lettischen Rundfunkchor.
Sphärische und zeitlose Musik

1970 im westukrainischen Lviv geboren, studierte Alfred Momotenko in Moskau Schlagzeug und ging später für weitere Studien nach Holland: neben Improvisation, Musiktheorie und Komposition auch Sinologie. Bis heute lebt Momotenko in Holland und bezeichnet sich auch als holländischen Komponisten.
Vielseitig mit Sinn für Tradition
Momotenkos Kompositionsstil ist äußerst vielfältig: Er schreibt vierhändige Klavierstücke, Orchesterwerke, Elektronische Musik, für die ungewöhnliche Besetzung von drei Orgeln, für Stimme und Vibrafon, für Streichquartett. Mit Musik ist Momotenko von klein an groß geworden und ursprünglich spielte auch das Singen in seiner Kindheit eine wichtige Rolle. Nicht nur aufgrund der großen Singtradition seiner Heimat, sondern auch dank seiner Eltern - seine Mutter war Sängerin, sein Vater wollte Chorleiter und Pianist werden, wurde dann aber Militärarzt.
"Creator of Angels" - Momotenkos Chorwerke in einer Aufnahme mit dem Lettischen Rundfunkchor
Erst vor einigen Jahren hat sich Momotenko Werken für Stimme angenähert - für ein Genre, das er bis dahin lange Zeit abgelehnt hatte. Er hatte sich auf das Komponieren mit elektronischen Klängen konzentriert, war zudem als Sounddesigner tätig. Sich wieder auf - sagen wir - natürliche Klangerzeugung einzulassen und auf Stimme, war für Momotenko ein Aha-Erlebnis. Er schreibt im Booklet seiner CD "Creator of Angels", das mit dem Lettischen Rundfunkchor und Sigvards Klava entstanden ist: "Ich hatte Freude daran, wieder 'nur' mit Texten, Noten und Partitur zu arbeiten, ganz ohne Computer, Tools, 'Boxen' oder Updates. Außerdem benutzte ich hier (wieder) unsere menschlichen Ursprachen, um die Stimmungen auszudrücken, die ich mir wünschte. Das fühlte sich an wie eine Rückkehr nach Hause..."
In der heutigen Sendung hören wir Werke von dieser CD, darunter "Tayna molchanya", worin Momotenko Texte des russischen Mönchs und orthodoxen Mystikers Siluan vertont hat und "Na strastnoy", inspiriert von Gedichten von Boris Pasternak und von Rachmaninovs berühmter Vesperliturgie op. 37.
Eine Sendung von Chantal Nastasi
