"Feuer und Flamme": Zeitreise durch die Geschichte des Feuerzeugs
Feuer ist eine der größten Menschheits-Entdeckungen: Feuer bedeutete Macht - und natürlich auch eine warme Mahlzeit! Wie stilvoll Feuerzeuge sein können, zeigt die Ausstellung "Feuer und Flamme" im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.
Ein bunter Fisch in einer Unterwasserwelt, von Algen umgeben schwebt er über dem sandigen Meeresboden. Diese in dauerhaftes Plexiglas gehüllte Aquariumszene ist ein sündhaft teures Tischfeuerzeug der Edelmarke Dunhill aus den 1950er-Jahren. Daneben steht eine Vitrine voll mit verzierten Herrenfeuerzeugen aus den 1920er-Jahren.
"Gerade die 1920er- und 1930er-Jahre waren sicherlich das Schmuckstück des Mannes. Wie heute vielleicht einen Porsche, hatte man damals eben ein schönes Dunhill-Feuerzeug, mit Uhr, vielleicht auch mit Edelsteinen besetzt, in 18 Karat Gold - es gab keine Grenze nach oben", erzählt der Hamburger Volker Putz, der seit mehr als 40 Jahren Feuerzeuge sammelt. Weit mehr als 4.000 Objekte umfasst seine Kollektion - 300 davon sind nun im MK&G zu sehen.
Schau weckt nostalgische Gefühle
Der eine Saal, der voll ist mit den meist reich verzierten, aber manchmal auch ganz schlicht goldenen Dunhill-Feuerzeugen, erweckt geradezu nostalgische Gefühle: An Zeiten, in denen man sich überaus stilvoll mit derlei feudalen Gegenständen eine Zigarette oder Zigarre im Rauchsalon anzündete. Doch Feuer zu entzünden ist weit mehr! Und so sieht man im anderen Saal die überaus fantasievolle Funkenerzeugung während zweier Jahrtausende.
"Das älteste Objekt ist ein Feuerstahl, aus dem Jahr 200 vor Christus. Man schlägt diesen Stahl auf einen Flintstein. Aus dem Stahl fällt dann der Funke auf Zunder und der Zunder fängt an zu glimmen. Das pustet man dann an und hat dann da mit einem Span oder einer Kerze das Feuer genommen", sagt Putz.
Auch echter Zunder ist zu sehen
Diese ersten Feuerzeuge sind mit Ornamenten oder Tieren verziert. Spätere Objekte besitzen am Feuerstahl angebrachte Zunderdosen - und Taschen, damit die Zündelei schnell funktionierte. Echten Zunder kann man in der Ausstellung auch sehen - er sieht aus wie ein Wildledertuch zum Fensterwischen. Putz: "Das ist aber ein Baumpilz, der so in ganz dünne Scheiben geschnitten wird und dann geklopft wird. Früher gab es richtige Zunderverkäufer, die über die Dörfer gezogen sind und diese Lappen verkauft haben."
Viele unterschiedliche Techniken für die Entflammung
Es ist beeindruckend, wieviele unterschiedliche Techniken im Laufe der Zeit für die Entflammung erfunden oder genutzt wurden: Solarzünder, Reib- oder Stahlschlossfeuerzeuge, aber auch die Voltaischen Zündmaschinen, große, Urnenartige Glasbehälter aus dem späten 18. Jahrhundert, bei denen Drähte einen Funken erzeugen. Eine gefährliche Angelegenheit, wie Experte Putz weiß: "Gerade die Anzünder mit Knallgas konnten explodieren und auch ein Haus in Schutt und Asche legen."
Diese Ausstellung ist nicht nur ein wahrer Augenschmaus - sie ist auch richtig spannend! Was der Mensch sich so hat einfallen lassen, um ein wärmendes Feuer zu entfachen - hier kann man eine ausgedehnte Zeitreise zur Kulturgeschichte des Feuerzeugs machen!
"Feuer und Flamme": Zeitreise durch die Geschichte des Feuerzeugs
Eine Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeigt, wie stilvoll einst Feuer entzündet wurde.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
Museum für Kunst und Gewerbe
Steintorplatz
20099 Hamburg - Preis:
- 14 Euro
- Öffnungszeiten:
- Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr
Donnerstag 10 -21 Uhr