Musical "Wicked": Großes Kino mit Cynthia Erivo und Ariana Grande
Das Broadway-Musical "Wicked" war auch in Deutschland ein Publikumserfolg. Nun kommt die Verfilmung ins Kino. Darin steht die "böse Hexe" aus dem "Zauberer von Oz" im Zentrum - mit Jeff Goldblum, Cynthia Erivo und Ariana Grande.
Die böse Hexe ist tot! Mit dieser guten Nachricht fürs Volk von Oz beginnt das Film-Musical - um dann ein ganz anderes Charakterbild der grünhäutigen Elphaba zu zeichnen. Denn, wie schon in "Maleficent" mit Angelina Jolie, entpuppt sich die "Schurkin" auch hier als Opfer einer fiesen Rufmord-Kampagne.
Aus Konkurrentinnen werden Freundinnen
Das Musical "Wicked" fügt dem "Zauberer von Oz" also eine Vorgeschichte hinzu, in der die junge Elphaba als Studentin an die Uni kommt und bei der verwöhnt versnobbten Glinda einquartiert wird.
Popstar Ariana Grande spielt und singt - in ihrer ersten Kino-Hauptrolle - die "gute Hexe" Glinda. Eine Barbie-blonde Diva, die davon ausgeht, dass alle ihr zu Füßen liegen müssen. Während Elphaba, gespielt von Cynthia Erivo, schon weiß, wie angewidert der Rest der Welt auf ihre grüne Haut reagiert. Die Uni-Dekanin aber erkennt ihr einzigartiges Zaubertalent und verspricht, es zu fördern - was in Elphaba die Hoffnung weckt, endlich auch dazuzugehören.
Wie aus erbitterten Konkurrentinnen schließlich verschworene Freundinnen werden, wird für Musical-Verhältnisse hier nun ungewöhnlich tiefgründig erzählt. Es macht sich bezahlt, dass die Story von vornherein auf zwei Filmteile angelegt ist. Denn das lässt Raum für eine komplexe Charakterzeichnung.
Fesselnde Geschichte angereichert mit politischen Themen
Für Ariana Grande vertreten die zwei Frauen die ganze Bandbreite menschlicher Stärken und Schwächen. Und fürs Publikum ergibt sich daraus eine fesselnde Geschichte, angereichert auch mit aktuellen politischen Themen. Der Umgang mit den intelligenten, sprechenden Tieren von Oz erzählt von Ausgrenzung. Und der Zauberer, der das Land regiert, weiß um die Verführbarkeit der Massen:
"Um Zusammenhalt im Volk zu erzeugen, benötigt man einen richtig guten Feind." Zauberer von Oz
Atemberaubende Zauberwelt
Jeff Goldblum genießt sichtlich seinen Auftritt als großer Zampano von Oz. Und auch über Michelle Yeoh darf man sich in einer Nebenrolle freuen. Vor allem aber ist "Wicked" das, was ein Film-Musical sein muss: opulent! Regisseur John M. Chu und sein Ausstattungsteam haben die Zauberwelt wirklich zauberhaft in Szene gesetzt: Regenbogen-bunte Blumenwiesen, Elphabas goldene Brille auf der grünen Haut und Glindas unerschöpflicher Vorrat an Barbie-Kleidern von zart-rosé bis shocking-pink - atemberaubend! Und die Tanzchoreographien sind fulminant! Vor allem eine Sequenz, die in der Uni-Bibliothek spielt und einen feschen jungen Hugh-Jackman-Wiedergänger als "Love Interest" einführt …
Die vom Komponisten des Musicals, Stephen Schwartz, pointiert getexteten Songs wurden während der Dreharbeiten übrigens live eingesungen. Aus gutem Grund, wie Cynthia Erivo erklärt: "Dadurch entsteht eine viel bessere Verbindung zu den Songtexten und zur Musik und auch zwischen unseren Singstimmen."
"Wicked" bietet schon im ersten Teil gut zweieinhalb Stunden Festtags-Kino zum Hören, Sehen und Staunen. Teil zwei folgt dann pünktlich zum nächsten Weihnachtsfest. Auf der Bühne ist es in Deutschland übrigens im Moment nicht mehr zu sehen.
Wicked
- Genre:
- Fantasy, Musical
- Produktionsjahr:
- 2024
- Produktionsland:
- USA
- Zusatzinfo:
- Mit Cynthia Erivo, Ariana Grande, Jonathan Bailey und anderen
- Regie:
- Jon M. Chu
- Länge:
- 160 Minuten
- FSK:
- ab 6 Jahren
- Kinostart:
- 12. Dezember 2024