"Grüffelo" erlebt Abenteuer - und spricht Friesisch-Dialekte

Stand: 09.12.2024 18:18 Uhr

Viele Kinder sind mit den Abenteuern der kleinen Maus und der Fantasiefigur "Grüffelo" aufgewachsen. Das Kinderbuch gibt es jetzt auch in den zwei Friesisch-Dialekten von Föhr und Amrum.

von Simone Mischke

Eine kleine Maus, die auf ihren Streifzügen durch den Wald allerhand Bedrohungen ausgesetzt ist und zu ihrem Schutz den "Grüffelo" erfindet - ein grimmiges Monster, das natürlich gar nicht so grimmig ist und für das Mäuschen Realität wird: Um diese Geschichte geht es in dem gleichnamigen Kinderbuch der britischen Schriftstellerin Julia Donaldson, das von Axel Scheffler illustriert wurde.

Axel Scheffler und seine Figur der "Grüffelo". © picture alliance/dpa | Henning Kaiser
Auch die Friesisch-Auflagen des "Grüffelo" sind von Axel Scheffler illustriert.

Im Jahr 1999 wurde es veröffentlicht. Seitdem ist das Kinderbuch in verschiedenen Dialekten erschienen: auf Schwäbisch, Kölsch, Platt. In Zusammenarbeit mit der Ferring Stiftung gibt es jetzt auch zwei Ausgaben auf Friesisch, und zwar auf Öömrang und auf Fering. Das sind die Friesisch-Dialekte, die auf Amrum beziehungsweise Föhr (beide Kreis Nordfriesland) gesprochen werden.

Inspirationen aus dem Kindergarten

Dass es das beliebte Kinderbuch jetzt auch auf Friesisch gibt, sei wohl seiner kleinen Tochter zu verdanken, erzählt der Leiter der Ferring Stiftung, Robert Kleih, augenzwinkernd. "In ihrem Kindergarten wurde aus dem 'Grüffelo'-Buch vorgelesen. Meine Tochter kam an dem Tag nach Hause und hat aus dem Buch rezitiert. Und da dachte ich: Wenn es das jetzt auf Friesisch gäbe und die Kinder zuhause auf Friesisch rezitieren - das wäre cool." Zudem sei es schön für Eltern, moderne Kinderbücher zur Verfügung zu haben, wenn sie ihren Kindern auf Friesisch vorlesen wollten.

Gute Zusammenarbeit mit britischem Verlag

Der Vorsitzende der Ferring Stiftung nahm daraufhin Kontakt mit dem britischen Verlag auf und erfuhr, dass es den "Grüffelo" sogar schon auf Friesisch gibt. "Allerdings auf West-Friesisch, was in den Niederlanden gesprochen wird", erzählt Robert Kleih. Der Verlag habe es der Stiftung dann erlaubt, das Buch in die beiden Dialekte von Amrum und Föhr übersetzen zu lassen und es in kleiner Auflage herauszugeben.

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Wichtig für die Sprachförderung des Friesischen

Es sei zwar ein Minusgeschäft, wie Kleih berichtet: Aber um die friesische Sprache im Allgemeinen und die einzelnen Dialekte im Speziellen zu unterstützen, entschied die Ferring Stiftung: Es soll zwei Auflagen mit je 1.000 Stück geben. Eine auf Öömrang, dem Friesisch der Amrumer, und eine auf Fering, das auf Föhr gesprochen wird - und zwar noch von vergleichsweise vielen Menschen.

"Rund 3.000 Föhrer sprechen Fering. Das ist eine Sprache, die im Alltag noch sehr präsent ist, im Vergleich zu Sylt und Amrum", sagt Kleih. Dort sind es positiv geschätzt jeweils etwa 500 Menschen, die noch das Sylter Friesisch Sölring beziehungsweise das Amrumer Friesisch Öömrang sprechen.

Offizielle Buchpräsentation für Kinder steht bevor

Am kommenden Donnerstag und Freitag nun will die Ferring Stiftung in Alkersum auf Föhr das Buch offiziell denen vorstellen, für die es geschrieben wurde: den Inselkindern. Eingeladen sind alle Kindergärten von Amrum und Föhr. Allein am Freitag ist der größte Kindergarten auf Föhr mit insgesamt 80 Kindern dabei. "Wir haben dann zwei Gruppen mit je 40 Kindern und lesen ihnen aus dem Buch vor. Danach gibt es noch eine kleine Bastelarbeit mit dem 'Grüffelo'", sagt Robert Kleih.

Die Bücher auf Öömrang und Fering gibt es vor Ort bei der Ferring Stiftung in Alkersum oder im Online-Shop. Es kostet 15 Euro.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 14.12.2024 | 19:30 Uhr

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