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Das spanische Baskenland - Raue Küste, kühne Kunst und starke Frauen

Donnerstag, 05. Dezember 2024, 20:15 bis 21:00 Uhr

Strände mit goldgelbem Sand, grüne Hügel, raue Biskaya und mondäne Meeresmetropolen: Das ist das spanische Baskenland.

An der Küste zwischen Bilbao und San Sebastián wechseln sich Kunst und Natur ebenso wie Tradition und Moderne auf das Schönste ab. Im Fischerdorf Getaria herrschen die Netzflickerinnen über das Geschehen im Hafen - sie sind sogar auf Häuserwänden verewigt. Die Männer sind lange Zeit auf See, da haben die Frauen das Sagen und eine Menge zu tun. Kilometerlange Fischernetze voller Löcher müssen geflickt werden, von Hand. Marian Uribe Echeverria ist die Vorarbeiterin und ständig unter Strom, damit sich die Netzberge nicht noch weiter türmen.

Wahrzeichen und Besucher-Magnet: Ein einziges Gebäude, das Guggenheim-Museum, hat Bilbao weltweit berühmt gemacht. Dieses Phänomen wird seither „Bilbao-Effekt“ genannt. © NDR/Florian Melzer
Wahrzeichen und Besucher-Magnet: Ein einziges Gebäude, das Guggenheim-Museum, hat Bilbao weltweit berühmt gemacht.
Ein blumiges Riesen-Kunstwerk

Ein paar Buchten weiter steht ein zwölf Meter hoher Welpe aus Blumen. Der amerikanische Künstler Jeff Koons kreierte den Hund für das Guggenheim-Museum in Bilbao. Ein Tier, das tägliche Fürsorge braucht von Gärtner Paco Velasco, zerrupfen doch die Spatzen das Blütendesign, und echte Vierbeiner pinkeln an die bunte Pracht.

Aufwendige Pflege eines Seezeichens

Einst eine Hafenstadt, heute ein exklusiver Wohnort: San Sebastian, von den Einheimischen Donostia genannt, entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert zum mondänen Seebad. © NDR/Florian Melzer
Einst eine Hafenstadt, heute ein exklusiver Wohnort: San Sebastian, von den Einheimischen Donostia genannt.

Mit ähnlichen Problemen kämpft der Hausmeister des alten Leuchtturms von San Sebastián. Im Inneren des ehemaligen Seezeichens erwartet ihn eine tonnenschwere Bronzeinstallation, die Besucher aus aller Welt anlockt. Das hat Folgen: Ständig lassen sie versehentlich Gegenstände oder Müll auf das Kunstwerk fallen, das nicht betreten werden darf. Nur Iñigo Olano darf das - gesichert mit Helm und Seil. Denn das Kunstwerk ist dem baskischen Meeresboden nachempfunden, wird permanent von Wasser umspült und ist höllisch rutschig.

Restauration einer Galeone

Drei Drecks hoch, 28 Meter lang: Auf der „Albaola“-Werft wird eine Galeone aus dem 16. Jahrhundert exakt nachgebaut. Das Original der „Nao San Juan“ sank 1565 in Ost-Kanada. © NDR/Florian Melzer
Auf der „Albaola“-Werft wird eine Galeone aus dem 16. Jahrhundert exakt nachgebaut.

Im Hafenstädtchen Pasaia wird eine Galeone aus dem 16. Jahrhundert nachgebaut, originalgetreu und weitgehend mit den Mitteln von damals. Das Original sank 1565 voll beladen mit Waltran vor Kanada. Über 400 Jahre später entdeckten Archäologen das Wrack, das bis heute das am besten erhaltene Schiff aus dem 16. Jahrhundert ist. Die Schiffszimmerer hoffen, mit der rekonstruierten "Nao San Juan" bald in See stechen zu können.

"Königinnen des Meeres"

Der baskische Rudersport hat viele Eigenheiten, zum Beispiel die Sitzordnung: neben- statt hintereinander. So müssen die Riemen über die Schulter hinweg gezogen werden. © NDR/Florian Melzer
Der baskische Rudersport hat viele Eigenheiten, zum Beispiel die Sitzordnung: neben- statt hintereinander.

In nahezu jedem baskischen Küstenort ist Rudern Sportart Nummer eins, baskisches Rudern! Mit der "Trainera", einem traditionellen Fischerboot nachempfunden, pflügen sich die Ruderer bei Wind und Wetter durch die Wellen der Biskaya. Steuerfrau Miren Garmendia und ihr junges Team aus Hondarribia wünschen sich zum Saisonauftakt raue Bedingungen. Denn erst, wenn die Elemente wüten, fühlen sie sich "stark - wie Königinnen des Meeres."

Autor/in
Christina Trebbi
Kamera
Florian Melzer
Schnitt
Maren Großmann
Ton
Andreas Bäuerle
Mitarbeit
Ajmone Kuqi
Jone Karres Azurmendi
Bildtechnik
Oliver Stammel
Tonmischung
Sascha Prangen
Sprecher/in
Philipp Schepmann
Lena Donnermann
Dagmar Dreke
Clemens Gerhard
Sandra Kob
Nils Rieke
Redaktion
Ralf Quibeldey
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey

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