Niedersachsenderby: Braunschweig-Fans demonstrieren in Hannover
Eineinhalb Wochen vor dem Zweitliga-Rückspiel zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig gehen heute Fans in Hannover auf die Straße. Sie kritisieren Einschränkungen der Gästefans bei dem Derby.
Rund 500 Eintracht-Fans machen sich heute mit dem Zug auf den Weg in die Landeshauptstadt. Unter dem Motto "Gegen Gästefaneinschränkungen - Fankultur unverhandelbar!" wollen die Ultras ab 17 Uhr vom Hauptbahnhof Hannover zum Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport marschieren. Aufgerufen zu der Demo hat unter anderem die Braunschweiger Fanvereinigung Blau-Gelbe Hilfe.
Wiederholt gewalttätige Ausschreitungen
Der Protest richtet sich nach Angaben mehrerer Fanvereinigungen gegen eine polizeiliche Verfügung für einenTeilausschluss von Gästefans beim Niedersachsenderby am 9. März in Hannover. Demnach darf der Gästeblock in der Heinz von Heiden Arena aus Sicherheitsgründen nur zu 60 Prozent ausgelastet werden. Das bedeutet, dass anstatt der möglichen 4.400 nur rund 2.500 Braunschweig-Fans ins Stadion dürfen. Eine ähnliche Regelung hatte es auch schon beim Hinspiel im vergangenen Oktober gegeben. Zuvor war es bei Partien der beiden Mannschaften wiederholt zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte den teilweisen Gästefanausschluss Anfang Februar verteidigt. "Die Anordnung ist richtig und angemessen, angesichts der Erfahrungen bei den vergangenen Niedersachsen-Derbys zwischen den Vereinen Eintracht Braunschweig und Hannover 96", sagte Behrend.
Fanbündnis kritisiert "politische und behördliche Einflussnahme"
Die Anhänger der Vereine sprechen hingegen von Willkür. Statt wie angekündigt mit den Fans in den Dialog zu treten, habe sich Behrens für eine Reduktion des Gästefankontigents per Verbotsverfügung entschieden, kritisiert etwa Blau-Gelbe Hilfe. Laut der Fanvereinigung Hannovereint stehe das Niedersachsenderby "unter politischer und behördlicher Einflussnahme". Es werde an diesem Spieltag "keinen Derbymarsch, keine Choreo und keinen organisierten Support seitens der aktiven Fanszene geben", heißt es auf der Webseite des Fanbündnisses. Stattdessen werde es weitere Proteste außerhalb und innerhalb des Stadions geben.
