Spanien : Russland

Apropos Abschied: Das war es vom ersten Achtelfinale am heutigen Tag. Die WM hat ihre nächste Überraschung. Weiter geht es um 20 Uhr mit Kroatien gegen Dänemark.

Bitter ist das natürlich vor allem für Iniesta, der sich mit einer Niederlage im Achtelfinale von der großen WM-Bühne verabschiedet.

Letztlich konnten die Russen tatsächlich wohl nur so gewinnen. Da aber auch das Elfmeterschießen zum Fußball dazugehört, ist das letztlich nicht einmal unverdient.

Tränen bei den Spaniern, große Freude bei Russland. Der Gastgeber kickt den Favoriten aus dem Turnier. Das ist eine große Überraschung.

Den letzten Elfmeter von Aspas hält Akinfeev mit dem Fuß. Ganz stark.

Das Spiel ist aus. Akinfeev hält zwei Elfmeter und beschert Russland damit das Viertelfinale.

Spielende nach Elfmeterschießen

Elfmeter verschossen durch Iago Aspas (Spanien).

Vorteil Russland. Wer hätte das gedacht?

Akinfeev hält den ersten!

Elfmeter verschossen durch Koke (Spanien).

An den Innenpfosten. Das war knapp.

Zweite Entscheidung: Spanien beginnt. Erster Schütze: Iniesta

Erste Entscheidung: Es geht auf das linke Tor.

Jetzt geht es erst einmal darum, auf welches Tor geschossen wird.

Russlands Torhüter Akinfeev, der in den vergangenen Jahren viel Kritik einstecken musste und bei jedem Turnier einen Patzer einbaute, kann heute zum großen Helden werden.

Russland hat sich dieses Ergebnis redlich verdient. Das war zwar nicht schön, aber letztlich genau richtig und taktisch sehr diszipliniert. Spanien ist viel zu wenig eingefallen.

Es kommt also tatsächlich zum Showdown vom Elfmeterpunkt.

Abpfiff 2. Spielhälfte der Verlängerung/Beginn Elfmeterschießen

Rodrigo kommt noch einmal zum Abschluss. Akinfeev aber wie immer heute: sehr sicher.

Eine Minute Nachspielzeit.

Abstoß Russland. Es riecht nach Elfmeterschießen.

Die letzten 60 Sekunden laufen.

Spanien wieder im Dauer-Ballbesitz. Ohne Raumgewinn.

Spanien klärt und kontert. Rodrigo aber zu ungenau.

Russland jetzt mal im Angriff. Eckball. Zeit für einen Lucky Punch.

Busquets geht im eigegen Strafraum in ein Dribbling und verliert den Ball. Russland kann das Geschenk aber nicht ausnutzen. Vogelwilde Schlussphase.

Inzwischen regnet es in Moskau übrigens wie aus Eimern.

Und entscheidet sich gegen einen Videobeweis. Richtig so.

Für mich reicht das nicht, Schiedsrichter Kuipers telefoniert.

Tumulte im Strafraum. Die Spanier fordern einen Elfmeter, weil Piqué umgerissen worden sein soll.

Wieder Freistoß Spanien.

Torschütze Dzyuba hat inzwischen zum Animateur umgeschult und stachelt das Publikum an. Das gehorcht sofort und feuert lautstark an.

Die Spanier drehen noch einmal auf. Die Lotterie Elfmeterschießen wollen die Iberer unbedingt vermeiden.

Freistoß schnell ausgeführt, Isco bringt den Ball mit dem Außenrist. Wieder gefährlich. Russland muss jetzt aufpassen.

Iniesta steckt auf Aspas durch, der dann die Kugel vertändelt. Spanien wird aber etwas stärker.

Aber so, und nur so, kann es gehen: Die Spanier müssen Geschwindigkeit in ihre Aktionen bekommen. Sobald es schnell wird, hat Russland Probleme. Das ist in jetzt schon 110 Minuten aber nur zweimal vorgekommen.

Rodrigo mal mit Tempo über rechts - und direkt wird es gefährlich. Akinfeev ist aber zur Stelle, der Abpraller fällt Carvajal vor die Füße. Der Real-Profi rutscht jedoch weg. Glück für Russland.

Carvajal flankt aus dem Halbfeld genau in die Arme von Akinfeev. Weltmeisterlich ist das alles nicht.

Der Künstler Iniesta versucht es mal mit der Brechstange. Das konnte aber nicht gutgehen. Der Schuss wird geblockt.

Spanien hat schon 1.029 Pässe gespielt. Die meisten davon allerdings quer. Brotlos.

Weiter geht's. Noch 15 Minuten.

Anpfiff 2. Spielhälfte der Verlängerung

So, die erste Hälfte der Verlängerung ist vorbei. Alles, wie gehabt: Spanien hat den Ball, aber keine Ideen. Russland nähert sich dem Ziel Elfmeterschießen.

Abpfiff 1. Spielhälfte der Verlängerung

Piqué kommt an den Ball, bekommt aber keinen Druck drauf. Akinfeev sagt Danke.

Foul an Isco, Freistoß Spanien.

Auch Spanien wechselt zum vierten Mal. Rodrigo soll es richten. Thiago schmort übrigens weiter auf der Bank.

Das ist teilweise wirklich Standfußball, was beide Teams zeigen. Einen Sprint hat es lange nicht gegeben.

Mal kurz etwas mehr Platz für Aspas. Der Stümer von Celta Vigo bliebt aber an Ignashevich hängen. Weiter kein Durchkommen.

Ramos flankt aus dem Halbfeld - direkt ins Toraus. Nach wie vor schwere Kost.

Mal ein Abschluss: Asensio versucht es aus knapp 18 Metern. Aber kein Problem für Akinfeev.

Vierter Wechsel bei Russland. Kuziaev kann nicht mehr, für ihn kommt Erokhin zu seinem WM-Debüt.

Aus purer Verzeiflung hält Koke aus rund 40 Metern drauf. Der Ball geht weit drüber.

Langer Ball auf Aspas, der dann zurücklegen will. Aber die Russen passen auf.

Russland war gefühlt in der Verlängerung noch gar nicht am Ball.

Beide Teams dürften in der Verlängerung je noch einmal wechseln.

Alba hat bei einem Schuss wehgetan, kann aber erst einmal weiter spielen.

Und direkt zumindest der Hauch einer Torchance. Die Russen können aber klären.

Am Spiel wird sich, dafür muss man kein Prophet sein, wohl nicht viel ändern. Russland würde ein Elfmeterschießen wohl ohne Zögern unterschreiben. Spanien will das verhindern.

Und weiter geht's.

Anpfiff 1. Spielhälfte der Verlängerung

Es gibt noch einmal eine Platzwahl. Beide Teams bleiben stehen, Spanien hat Anstoß.

Nach einer kurzen Pause geht es dann mit zwei Mal 15 Minuten Verlängerung weiter.

Russland mauert sich zum Remis, den Spaniern fällt aber auch einfach zu wenig ein. Gerechtes Zwischenergebnis.

Wir bekommen eine Zugabe.

Abpfiff 2. Spielhälfte

Koke flankt, findet aber niemanden. Feierabend

Spanien mit dem letzten Angriff.

Die letzte Minute läuft.

Wieder ein Fehler im spanischen Spielaufbau. Smolov kommt zum Abschluss. Sein Versuch fliegt aber rechts am Pfosten vorbei. Da war mehr drin.

Die Spanier versuchen es mit einem langen Ball. Den kann Russland aber abfangen.

Russland setzt die Spanier zur Abwechslung mal früh unter Druck. Prompt ein Fehlpass von Carvajal.

Die Nachspielzeit beträgt vier Minuten.

Ramos ist zur Stelle, sein Kopfball fliegt aber über die Latte.

Und gleich noch eine.

Piqué köpft seinen Gegenspieler an. Nächste Ecke.

Isco will den Ball bringen, ein russisches Bein ist aber dazwischen. Ecke.

Freistoß Spanien rund 40 Meter vor dem Tor.

Gefährlicher Konter der Russen nach einem Missverständnis zwischen Ramos und Piqué. Golovin geht ab, Kuipers pfeift ihn nach einem vermeintlichen Offensivfoul aber zurück. Viele solcher Fehler sollten sich die Spanier nicht leisten.

Kaum sag ich's, nimmt Iniesta nach schöner Ablage von Aspas Maß und prüft Akinfeev. Der reagiert glänzend und kratzt den Ball aus dem Eck. Das war knapp!

Von Iniesta ist bislang übrigens noch nichts zu sehen.

Zur Abwechslung mal eine scharfe Flanke von Koke. Seine Hereingabe segelt allerdings vorbei an Freund und Feind.

Nach einem Eckball wollen die Spanier ein Handspiel gesehen haben. Kuipers lässt das prüfen. Ergebnis: Freispruch.

Die ersten Krämpfe: Kutepov hat Schmerzen. Er kann und muss aber erst einmal weitermachen.

Spanien verbleiben noch knapp zehn Minuten, um die Verlängerung zu verindern Russland will wohl genau das.

Auch Spanien wechselt zum dritten Mal. Der glücklose Costa geht und macht Platz für Vorzeige-Joker Aspas.

Der einzige, der in Spaniens Offensive ständig unterwegs ist, ist Isco. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid ist quasi überall auf dem Platz zu finden. Aber auch ihm ist bislang nichts Geniales eingefallen.

Spanien schafft es aber auch nicht, mal schnell umzuschalten. Das dauert alles zu lange. Es fehlt Esprit.

Jetzt mal wieder der Ansatz eines russischen Konters. Golovin kann den Ball aber nicht kontrollieren. Also heißt es: Rückwärtsgang rein und wieder ab in die Defensive.

Die Spanier kreisen weiter um den russischen Strafraum. Der Ball läuft, die Spieler ohne Ball laufen allerdings meistens nicht. Die Russen bedanken sich, das ist so relativ leicht zu verteidigen.

Ramos verpasst knapp, die Russen können klären.

Ein Querschläger von Kutepov beschert Spanien einen weiteren Eckball. Vielleicht geht ja so was.

Der ausgewechselte Nacho hat einen dicken Eisbeutel auf dem Knie. Damit wäre der Grund für den Wechsel auch geklärt.

Spaniens Coach Hierro schiebt gleich noch einen zweiten frischen Spieler hinterher. Für Nacho kommt der Ex-Leverkusener Carvajal. Ein positionsgetreuer Wechsel, Carvajal ist aber einen Tick offensiver.

Spanien jetzt wieder im Dauer-Ballbesitz. Es geht hin und her, und her und hin. Aber viel zu selten und viel zu langsam nach vorne. Das ist zu ideenlos.

Jetzt darf auch Senor Iniesta endlich mitspielen. Silva verlässt für ihn den Platz. Die Auswechslung ist gleichzeitig seine auffälligste Aktion am heutigen Nachmittag.

Golovin stürzt im Strafraum. Einen Elfmeter gibt es aber zu Recht nicht. Der Stürmer ist schlicht und einfach ausgerutscht.

Im Falle einer Verlängerung dürften die Russen aber - das ist neu bei dieser WM - ein viertes Mal wechseln.

Der Torschütze hat Feierabend. Für ihn kommt Smolov. Russlands Trainer Cherchesov hat damit schon jetzt dreimal gewechselt. Das ist mutig.

Dieser gerät aber zu lang. Abstoß Spanien.

Foul von Ramos an Fernandes. Freistoß Russland an der Mittellinie.

Ein Siegtreffer von Cheryshev, der sogar die spanische Staatsbürgerschaft besitzt, wäre wieder so eine Geschichte, die nur der Fußball schreibt. Warten wir mal ab.

Jetzt kommt Cheryshev, der fast sein ganzes Leben in Spanien verbracht hat und in den drei bisherigen Spielen insgesamt drei Treffer (und ein Eigentor) erzielt hat.

Spanien fehlt es trotz allem weiter an Kreativität. Wohl dem, der Thiago und Iniesta auf der Bank hat. Irgendwann wird Hierro reagieren müssen.

Abgewehrt, Spanien baut neu auf.

Isco im schönen Zusammenspiel mit Costa. Isco prüft dann Akinfeev, der zur Ecke klärt.

Dieses Mal passen die Spanier aber auf. Der Eckball bringt nichts ein.

Wir erinnern uns: Auch vor dem Ausgleich gab es einen Eckball.

Russland setzt weiter auf die Taktik der kleinen Nadelstiche. Die Belohnung: ein Eckball.

Ramos versucht es mit einem Seitenwechsel. Das Problem: Auf der rechten Seite stand wirklich überhaupt niemand. Sieht man auch selten.

Der spanische Freistoß wird zu einem russischen Konter. Alba passt aber auf, sprintet einmal über das komplette Feld und klärt.

Kutepov stoppt Isco regelwidrig. Freistoß und Gelb. Beides richtig.

Asensio findet mit einer schönen Flanke seinen Madrider Mannschaftskollegen Isco, der mit dem Kopf ablegen will. Gut gedacht, Russland kann aber klären.

Aber: Es ist spannend.

Am Spiel hat sich nichts verändert. Spanien hat den Ball, Russland verteidigt geschickt. Ein fußballerischer Leckerbissen ist dieses Achtelfinale weiter nicht.

Und findet Costa. Der Kopfball des Atletico-Stürmers fliegt aber über den russischen Kasten.

Koke bringt den Ball rein.

Foulspiel von Golovin an Nacho. Freistoß Spanien aus dem Halbfeld.

Erste Chance Spanien: Eine Hereingabe von Costa findet über Umwege Alba, der den Ball mit der Hüfte in Richtung Tor befördert. Kein Problem für Akinfeev.

Taktisch verändert der Wechsel nichts, Russland weiter mit Fünferkette.

Anpfiff 2. Spielhälfte

Beide Teams sind zurück. Cherchesov bringt einen neuen Mann: Granat kommt.

Das Spiel ist wieder komplett offen, mindestens ein weiteres Tor garantiert. In wenigen Minuten geht es weiter.

Das wars von der ersten Hälfte. Russland kommt nach einem unglücklichen Eigentor dank eines Handelfmeters zurück ins Spiel und hat wieder alle Chancen aufs Viertelfinale. Spanien ist zwar spielbestimmend, echte Chancen erspielen sich die Iberer aber nicht. Russland macht die Räume hinten geschickt dicht und nimmt das Handspiel von Piqué dann dankbar an.

Abpfiff 1. Spielhälfte

Die Nachspielzeit ist unterhaltsamer als das gesamte Spiel vorher.

Konter Russland über Golovon. Aber Ramos passt auf.

Diego Costa plötzlich in aussichtsreicher Position vor Akinfeev. Der russische Keeper entschärft die Situation aber gekonnt.

Zwei Minuten Nachspielzeit.

Isco versucht es mal aus der zweiten Reihe. Der Real-Star trifft aber nur den Kopf von Ignashevich.

Samedov etwas zu ungestüm gegen Alba. Freistoß Spanien in der eigenen Hälfte.

Jetzt ist auch das Publikum wieder wach. Das haben sich die Spanier selbst zuzuschreiben, da kam zu wenig nach dem Führungstreffer.

Die spanische Führung kam aus dem Nichts, der russische Ausgleich ebenfalls. Beide Tore resultieren aus Standards. Anders war das bei diesem Spiel wohl auch nicht möglich.

Dzyuba bleibt eiskalt und bringt Russland zurück ins Spiel.

Berechtigter Elfmeter, Piqué sieht den Ball zwar nicht, die Hand hat da oben aber nichts verloren.

Und jetzt gibt es Elfmeter für Russland. Nach einem Eckball ist Piqué mit der Hand am Ball.

Russland wagt sich in der Schlussphase etwas mehr in die Offensive. Eine Chance erspielen sie sich zwar nicht, richtig sattelfest ist die spanische Defensive aber nicht.

Ein Lebenszeichen der Russen. Und ein Lichtblick für alle Zuschauer. Spanien darf und sollte sich hier nicht ausruhen.

Und plötzlich die erste Torchance: Und die haben die Russen. Nach einem eigentlich zu langsam ausgespielten Konter fasst sich Golovin aus rund 14 Metern ein Herz und schlenzt den Ball aus halblinker Position knapp am rechten Pfosten vorbei.

Die russischen Fans feiern ihr Team trotzdem mit einer Laola. Entweder gut gefrühstückt oder schon mit sehr wenig sehr zufrieden.

Nach rund einer halben Stunde kann man festhalten: Spanien tut nicht mehr als notwendig und führt nach einem Eigentor mit 1:0. Eine echte Torchance gab es im gesamten Spiel auf beiden Seiten noch nicht.

Die Spanier dürfen mal kontern. Mit richtig viel Leidenschaft tun sie das allerdings nicht. Chance vertan, Ballbesitz behalten. Und weiter geht's mit dem fröhlichen Aneinanderreihen von Pässen.

Zobnin wagt einen Alleingang über rechts. Zur Belohnung gibt es einen Einwurf auf Höhe des Strafraums.

Die Russen versuchen zum ersten Mal, etwas früher anzugreifen. Beeindrucken lassen sich Ramos, Piqué und Co. davon aber nicht. Der Ball wandert ohne große Probleme durch die spanischen Reihen.

Zhirkov wählt die kurze und damit deutlich komplizierte Variante. Die Russen rennen sich fest, so kann man eine Standardsituation auch herschenken.

Jetzt aber mal Eckball Russland.

Zhirkov versucht es mal mit einem langen Diagonalball. Der geht allerdings ins Seitenaus. So etwas wie Torgefahr gibt es gerade auf beiden Seiten nicht.

Isco mal mit einer zündenden Idee und einem Steilpass auf Alba. Der gerät allerdings einen Ticken zu lang, Abstoß Russland.

Die Flanke kommt auf Dzyuba, der ablegen will, aber keinen Abnehmer findet. Spanien kann klären.

Freistoß Russland aus rund 40 Metern. Ramos hat im Zweikampf gegen Dzyuba mit dem Ellenbogen nachgeholfen. Richtige Entscheidung.

Die Russen jetzt mal etwas offensiver. Spätestens 20 Meter vor dem Tor der Spanier ist aber Schluss. Das ist noch zu einfallslos.

Die gute Nachricht für Russland: Noch ist ja viel Zeit.

Jetzt gibt es auch die Bestätigung aus der Statistik-Abteilung: Der Ballbesitz von Spanien liegt bei 75 Prozent. Russland muss sich was einfallen lassen.

Querschläger von Russlands Innenverteidiger Kutepov. Die Nervosität ist spürbar, Spanien bleibt am Ball.

Spaniens Torhüter De Gea lässt sich schon jetzt viel Zeit beim Abstoß. Er bekommt eine Ermahnung, nicht schon nach 16 Minuten auf Zeit zu spielen. Wäre auch ein wenig früh.

Am Spiel ändert sich aber erst einmal nichts: Spanien macht genauso weiter wie vor dem Gegentor, die Russen wirken geschockt.

Russland hat übrigens alle fünf Turnier-Gegentore nach einer Standardsitation gefangen. Das ist bitter, weil absolut vermeidbar.

Das macht die Aufgabe für Russland jetzt natürlich umso schwerer. Nur auf Konter hoffen ist nicht mehr möglich. Für Spanien ist hingegen der Idealfall eingetreten. Die Iberer werden jetzt mehr Platz bekommen.

Das ist bitter: Der Ball fällt auf die Hacke von Russlands Innenverteidiger Ignashevich, der im Ringkampf mit Ramos das Gleichgewicht verliert. Von der Hacke prallt der Ball ins Tor. Ins eigene.

Tempo ist in den Anfangsminuten so gut wie keins drin. Es gibt lange spanische Passfolgen, hin und wieder einen Seitenwechsel - und jetzt einen Freistoß für Spanien auf der Außenbahn.

So wird das Spiel hier wohl die meiste Zeit aussehen: Spanien kratzt beim Ballbesitz an der 80-Prozent-Marke, Russland macht die Räume richtig eng und kontert dann. Das wird ein hartes Stück Arbeit für Spanien.

Nächster Konter Russland. Aber Golovins Pass auf Dzyuba zu ungenau.

Spanien erstmals im gegnerischen Strafraum. Aber Costa kann sich gegen die geballte russische Defensiv-Kompetenz nicht durchsetzen. Befreiungsschlag. Und die spanische Ball-Zirkulation geht von vorne los.

Die Ecke gerät etwas zu lang. Zhirkov versucht es dann aus der Distanz. Da waren aber zu viele gegnerische Beine zwischen ihm und dem Tor. Ballbesitz Spanien.

Und wozu das führen kann, lässt sich auch schon erahnen: Die Spanier zu Beginn mit zwei leichten Fehlern. Und Russland kann über Kuzyayev erstmals kontern. Eckball.

Schon jetzt klar erkennbar: Russland zieht sich bei spanischem Ballbesitz weit zurück.

Die Stimmung auf der Tribüne ist - alles andere wäre auch verwunderlich - klar russisch geprägt. Mal schauen, ob sich dieser Vorteil auf den Rasen übertragen lässt.

Das Spiel läuft, Spanien hat Anstoß.

Anpfiff 1. Spielhälfte

Die Teams stehen bereit, gleich geht es los.

So, nun aber zum Fußball: Russland setzt gegen den Favoriten aus Spanien heute wohl auf eine Fünferkette in der Defensive. Das Motto lautet erst einmal: Sicher stehen und dann mit vorsichtigen Kontern schauen, was so möglich ist.

Ein bisschen royalen Flair gibt es heute auch zu bieten. Wenn König Fußball ruft, lässt sich auch der Adel der teilnehmenden Länder nicht lange bitten. Der spanische König Felipe VI. schaut sich das Spiel auf der Tribüne an. An seiner Seite: FIFA-Präsident Gianni Infantino.

Zuerst dürfen nun die Spanier zu ihrer text- und gesanglosen Hymne schweigen, die Russen sind danach dran.

Das Moskauer Luzhniki-Stadion ist mit 78.011 Zuschauern natürlich restlos ausverkauft. Richtig laut wird es genau jetzt zum ersten Mal: Die Teams sind da.

Eine Überraschung gibt es auch auf spanischer Seite: Trainer Fernando Hierro lässt Altmeister Andres Iniesta erst einmal draußen und setzt stattdessen im offensiven Mittelfeld auf Real-Profi Marco Asensio. Die weiteren Änderungen: Nacho kommt für Carvajal, Thiago muss für Koke weichen.

Auf Cheryshev werden die russischen Fans allerdings noch etwas warten müssen. Der in Spanien aufgewachsene Mittelfeldspieler des FC Villareal sitzt etwas überraschend erst einmal auf der Bank und wird seine Joker-Qualitäten beweisen müssen. Gegen Saudi-Arabien hat er das übrigens ganz gut gemacht: Auch im WM-Eröffnungsspiel wurde Cheryshev nur eingewechselt – und traf dann doppelt.

Die Hoffnungen der Russen liegen heute wohl vor allem auf einem Duo: Denis Cheryshev hat bislang drei Mal getroffen (und einmal ins eigene Netz), Artyom Dzuyba durfte schon zweimal über einen eigenen Treffer jubeln. Die größten Chancen auf ein Erfolgserlebnis bieten sich wohl direkt zu Beginn und in der Schlussphase der Partie: Spanien kassierte vier der fünf Gegentreffer entweder in der Anfangsviertelstunde oder den letzten zehn Spielminuten.

Gegner Russland bewies mit zwei deutlichen Siegen gegen Saudi-Arabien (5:0) und Ägypten (3:1) zumindest zu Beginn des Turniers, dass mit dem Gastgeber zu rechnen ist. Beim abschließenden 0:3 gegen Uruguay wurden die fußballerischen Grenzen dann klar aufgezeigt, die Euphorie ist nach dem ersten Achtelfinal-Einzug nach 1986 dennoch riesig. Überraschung möglich.

Und gänzlich unwahrscheinlich ist das nicht: Denn die Spanier konnten ihrer Favoritenstellung bislang nicht gerecht werden. Auf ein spektakuläres 3:3 gegen Europameister Portugal folgte ein knapper Sieg gegen den Iran und ein enttäuschendes 2:2 gegen Marokko. Das reichte zwar für den Gruppensieg, Topform sieht aber anders aus.

Ob Messi (31) und Ronaldo (33) in ihrem Leben noch einmal an einer Weltmeisterschaft teilnehmen, muss zumindest leise bezweifelt werden. Dass ein weiterer ganz Großer des Fußballs heute sein letztes WM-Spiel bestreiten könnte, ist hingegen gesichert: „Ich denke, dass das mein letzter Auftritt bei der Nationalmannschaft wird“, sagte Andres Iniesta vor dem Turnier. Sollte Spanien heute also tatsächlich ausscheiden, war es das wohl für Iniesta.

Ab heute geht es allen Otto-Normal-Fußballfans genau wie den beiden Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi: Sie verfolgen die WM als Zuschauer. Erster Programmpunkt an Achtelfinal-Tag zwei ist das Duell zwischen Gastgeber Russland und Spanien (16 Uhr). An dieser Stelle erfahren Sie alles Wissenswerte zu diesem Spiel im Liveticker von sportschau.de. Herzlich willkommen dazu!