Föhr: Nordsee-Insel zum Wandern, Radfahren und Entspannen
Mit einer eher runden Silhouette sieht Föhr bereits auf der Landkarte ganz anders aus als die länglichen Nachbarinseln Amrum und Sylt, an deren hohen Dünenketten ständig Wind und Fluten zerren. Sie schützen Föhr vor Stürmen und hohen Wellen. Grüne Felder, 15 Kilometer Sandstrand an der Südküste sowie 22 Kilometer grüne Deiche prägen die 82 Quadratkilometer große Insel.
Charakteristisch sind die großen Windmühlen und die reetgedeckten historischen Höfe. Die Lage und der Einfluss des Golfstroms sorgen dafür, dass auf Föhr mildes Reizklima herrscht. Die salzhaltige Luft tut Haut und Atemwegen gut.
Seebad Wyk - Das Tor zur Insel
Zentrum und einzige Stadt auf Föhr ist Wyk an der Südostküste. Dort legen die Fähren zum Festland und nach Amrum ab. Kleine gemütliche Häuschen, moderne Hotelanlagen und prunkvolle Jugendstilvillen reihen sich im Ort aneinander. Wyk ist eines der ältesten Seebäder Deutschlands, der Badebetrieb begann bereits 1819. Mitte des 19. Jahrhunderts verbrachte der dänische König Christian VIII. dort mit seinem gesamten Hofstaat den Sommer.
Wyk bietet zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés sowie ein großes Badezentrum mit Meerwasser-Wellenbad, Saunen und Wellnessbereich. Die mehrere Kilometer lange Promenade lädt zum Bummeln und Spazierengehen ein. Sie führt bis kurz vor Nieblum und bietet einen guten Blick auf die Warften der benachbarten Halligen Oland und Langeneß.
Prächtige Kirchen und Mühlen
Sehenswert ist die Friesenkirche St. Nicolai aus dem 13. Jahrhundert im Wyker Ortsteil Boldixum. Der ursprünglich spätromanische Bau wurde mehrfach erweitert und beeindruckt im Inneren mit prachtvollen Holzornamenten. St. Nicolai ist eine von drei imposanten mittelalterlichen Kirchen der Insel, die alle einen Besuch lohnen. In Nieblum steht mit St. Johannis die größte, in Süderende lädt St. Laurentii zur Besichtigung ein.
Einen guten Überblick über Geschichte und Traditionen der Insel gibt das Friesenmuseum in Wyk. Der Eingang ist nicht zu übersehen, denn er führt durch ein Tor aus Kieferknochen eines Blauwals. Im Außenbereich des Museums steht eine der fünf Mühlen der Insel, die anderen befinden sich in Borgsum, Oldsum, Wrixum und in der Mühlenstraße in Wyk.
Wandern und Radfahren auf Föhr
Ob am Strand, auf dem Deich oder im Inselinneren: Für Spaziergänger und Wanderer gibt es auf Föhr viele Möglichkeiten. Eine Wattwanderung - am besten unter fachkundiger Führung - sollten Besucher nicht versäumen. Sie garantiert interessante Einblicke in Flora und Fauna dieser besonderen Landschaft im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Die Schutzstation Wattenmeer bietet begleitete Touren an, unter anderem speziell für Kinder.
Die Insel lässt sich auch hervorragend mit dem Rad entdecken: Rund 200 Kilometer Radwege und fünf ausgeschilderte Thementouren führen an den Deichen entlang, durch schmucke friesische Dörfer und vorbei an grünen Wiesen. Die längste Route heißt Eilun-Tour und verläuft 42 Kilometer als Rundweg um die gesamte Insel.
Reiter sind auf Föhr willkommen
Föhr ist auch ein gutes Urlaubsziel für Reiter. Ein besonderes Erlebnis sind Ausflüge ins Föhrer Watt und die alljährlichen Turniere im Ringreiten. An speziellen Veranstaltungen können auch Gäste teilnehmen. Daneben gibt es Reitwege, Pferdepensionen, Reitschulen und Ponyreiten für Kinder.
Schöner Strand und Angebote für Urlaub mit Kindern
Für Familien ist Föhr ein ideales Urlaubsziel. Die Brandung bleibt meist schwach und am flachen, feinsandigen Strand gibt es zahlreiche Freizeitangebote speziell für Kinder. Wyk bietet zum Beispiel im Sommer ein umfangreiches Programm - mit Piratenspektakel, Kinder-Uni und vielem mehr. Im Musikpavillon an der Promenade finden regelmäßig kostenlose Konzerte statt. Außerdem locken Bauernhöfe, ein Maislabyrinth und eine Carrerabahn.
Echt friesisch - das Dorf Nieblum
Ein historischer Dorfkern mit urigen Friesenhäusern, schöne Alleen und ein herrlicher Sandstrand: An der Südküste der Insel - zwischen Wyk und Utersum - liegt das Friesendorf Nieblum. Der malerische Ort bietet sowohl Unterkünfte für Urlauber als auch Sehenswürdigkeiten für Ausflügler. Auffälligstes Gebäude ist neben den Friesenhäusern aus dem 18. Jahrhundert, die früher von wohlhabenden Kapitänen bewohnt wurden, die Kirche St. Johannis.
Das "Friesendom" genannte Gotteshaus ist das älteste und größte der Insel, es entstand im 13. Jahrhundert und wurde später erweitert. Das alte Taufbecken aus Granit, ein kostbarer Flügelaltar sowie die Kanzel mit Flachreliefs und niederdeutschen Inschriften lohnen einen Blick ins Innere. Ein großer, denkmalgeschützter Friedhof mit altem Baumbestand und interessanten Grabsteinen, die zum Teil noch aus dem Barock stammen, umgibt das Gotteshaus. Aktivurlauber finden in Nieblum einen Golf- und einen Tennisplatz sowie eine Wassersportschule.
Jazz, Klassik und Kunst der Westküste
Besonders in den Sommermonaten bietet die Insel ein anspruchsvolles Kulturangebot mit Lesungen sowie Pop-, Jazz- und Klassik-Konzerten. Nahezu ganzjährig geöffnet ist das Museum Kunst der Westküste (MKDW) in Alkersum im Zentrum von Föhr. Schwerpunkt der Sammlung sind die Themen Küste und Meer. Die wechselnde Ausstellung zeigt klassische und zeitgenössische Werke aus Norwegen, Dänemark, Deutschland und den Niederlanden.