Gwildis gibt die Anleitung zum Glücklichsein
Von Tobias Richtsteig
Frauenzeitschriften schwärmen von dem grau melierten "deutschen George Clooney", der mit seiner Familie in Hamburg lebt; für Stefan Gwildis ist sie "sowieso die magische Stadt". Er liebt die Musik: "Ich bin Soulfan" heißt einer seiner Hits, und er hat mit dieser Liebe Erfolg, kann inzwischen gut davon leben.
Seine Vorlieben werden noch abgerundet mit einer Schwäche für die NDR Bigband. Und Schwächen soll man ausleben, so ist Stefan Gwildis mit dieser Jazzband und neuem Programm seit Ende April in Norddeutschland zu erleben. Das sechste Konzert im Norden beschließt die Tour am 14. Juni in Worpswede.
Vielfalt ist ein Schlüssel
Stefan Gwildis ist der Richtige, wenn man einen Experten dafür sucht, wie "das mit dem Glücklichsein" geht. Die Antwort kommt schnell: Man muss nicht Everybody's Darling sein: Die Erwartungen anderer Leute engen nur ein. "Ich halte es mit der Vielfalt", erklärt der Sänger, der sich auch schon als Lkw-Fahrer, Weihnachtsmann und Straßenmusiker durchs Leben schlug.
"Ich find das gut, die Dinge machen zu können, auf die ich Lust hab'", sagt er. Schauspielen am Thalia Theater zum Beispiel - oder im Bremer "Tatort". Oder auch Musical und Kabarett auf dem Kiez machen: Hier schlug er in dem konzertanten Percussiontheater-Stück "Auto, Auto" den Funken der Kunst aus altem Schrott. Und immer sang er mit seiner Reibeisenstimme - und immer in eigenen Worten. "Es funktioniert ja auch nicht, etwaige Originaltexte einfach für unsere hiesigen Verhältnisse zu übernehmen", erklärt er. So wurde aus "Papa was a Rolling Stone" die Stasi-Rückschau "Papa will hier nicht mehr wohn’n", als er den Soul von Marvin Gaye bis Otis Redding aus Motown an die Hafenkante importierte.
Neues Spiel, neues Glück
Das Album "Neues Spiel" brachte ihm vor zehn Jahren Glück und bundesweite Aufmerksamkeit, seither zählt er zu den Fixsternen der deutschen Szene - und steht doch nie still. So war er gleich begeistert, als die NDR Bigband anfragte. "Wir haben da wohl einen Nerv getroffen", erzählt Jörg Achim Keller, der Arrangeur und Chefdirigent der Bigband, "er arbeitete gerade an jazzigeren Liedern, wie seiner Version von Michel Legrands 'Windmills of your mind'."
Gemeinsam haben sie das Jazzrepertoire für das gemeinsame Programm weiter durchforstet. Arrangeur Keller freut sich über die neuen Worte für die alten Standards: "Wenn ich den Text ansehe und gleich schon die nächste Idee da ist, das ist inspirierend!"
Gwildis gibt die Anleitung zum Glücklichsein
Der Sänger Stefan Gwildis ist schon lange ein Wunschpartner der NDR Bigband. Ihr Konzert in Worpswede beschließt vorerst die gemeinsame Tour, doch eine Fortsetzung folgt.
- Art:
- Konzert
- Datum:
- Ort:
-
Music Hall
Findorffstr. 21
27726 Worpswede - Telefon:
- (04792) 96 151
- E-Mail:
- info@musichall-worpswede.de
- Preis:
- 23 Euro
- Hinweis:
- Vorverkauf: Nordwest Ticket Tel. (0421) 363636
Einlass: 20 Uhr