Wilhelmshaven: JadeWeserPort in finanziellen Schwierigkeiten
Im nächsten Jahr muss die "JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft" einen Kredit in Höhe von 125 Millionen Euro zurückzahlen. Niedersachsen und Bremen sollen als Bürgen für die Summe aufkommen.
Die Betreibergesellschaft des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven hat finanzielle Schwierigkeiten. Nach Angaben des Bremer Senats und dem Wirtschaftsministerium in Hannover geht es dabei um ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank, das zum Bau des Hafens aufgenommen wurde. Der einzige Tiefwasserhafen Deutschlands ist ein Gemeinschaftsprojekt von Niedersachsen und Bremen. Beide Länder sind etwa zur Hälfte an der "JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft" beteiligt. Die Gesellschaft" kann die Rückzahlung laut Geschäftsführer Holger Banik aus eigenen Mitteln nicht leisten. Dementsprechend sollen die Länder als Bürgen dafür einspringen. Zuerst hatte der "Weser Kurier" berichtet.
Realisierungsgesellschaft bleibt zahlungsfähig - dank finanzieller Hilfen der Länder
Laut "Weser Kuriers" sollen beide Länder jeweils 62,5 Millionen aufbringen. Nach NDR Informationen hat Niedersachsen dies in seinem Haushalt bereits eingeplant. Für das Land Bremen hingegen stelle die Summe im Doppelhaushalt 2026/27 eine Herausforderung dar, teilte das Bremer Häfenressort mit. Es habe jedoch ein Finanzierungsmodell entwickelt werden können. Beide Länder betonten, dass die Realisierungsgesellschaft des Hafens zahlungsfähig bleibe.
Ausbleibender Containerumschlag Grund für die finanziellen Schwierigkeiten
Nicht nur der Bau, auch der Betrieb des Container-Hafens sind teuer und die Erlöse bisher nur gering. Die finanziellen Hilfen in Höhe von 62,5 Millionen werden voraussichtlich nicht die letzten bleiben, sagte Geschäftsführer Banik im Gespräch mit dem NDR. Insbesondere für die notwendigen Fahrwassertiefen und das Ausbaggern benötige der JadeWeserPort weiterhin finanzielle Unterstützung. Beiden Ländern zufolge sei der ausbleibende Containerumschlag in Wilhelmshaven der Grund, warum das Darlehen nicht aus eigenen Mitteln getilgt werden könne. Der JadeWeserPort sei auch zwölf Jahre nach Inbetriebnahme immer noch nicht voll ausgelastet. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Realisierungsgesellschaft ist, sieht den Hafen hingegen vor einer "guten Zukunft". "Dass wir gemeinsam die Finanzierung sicherstellen müssen, kommt nicht überraschend und ist zu lösen", so der SPD-Politiker. "Niedersachsen stand und steht zu Wilhelmshaven und zu seinen Verpflichtungen."
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