Medikament für Todesspritze: Geschäftsführer verurteilt
Der Geschäftsführer eines Pharmaunternehmens in Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) muss eine Geldstrafe von 10.000 Euro zahlen. Die Firma hatte unerlaubt ein Medikament in die USA und nach Japan geliefert.
Mit dem Medikament Pentobarbital können auch Todesstrafen gegen Menschen vollstreckt werden. Das Friesoyther Unternehmen hatte davon mehrere Tonnen illegal in die USA und nach Japan exportiert. Die Ausfuhr pentobarbitalhaltiger Produkte aus der Europäischen Union bedarf einer Genehmigung. Die Staatsanwaltschaft warf der Firma eine Straftat nach dem Außenwirtschaftsgesetz vor.
Landgericht Oldenburg lässt Anklagen fallen
Das Oldenburger Landgericht dagegen hat nun lediglich eine Ordnungswidrigkeit festgestellt. Die Hauptverantwortung sah das Gericht beim Geschäftsführer, deshalb wurde die Anklage gegen zwei seiner Mitarbeiter, die für den Export des Medikaments zuständig waren, fallen gelassen. Der Geschäftsführer habe fahrlässig gehandelt und veränderte Ausfuhrbestimmungen für das Medikament nicht im Blick gehabt, hieß es. Den Exportwert von über 77.000 Euro zog das Gericht ein. Pentobarbital setzen in der Regel Tierärztinnen und Tierärzte ein, um kranke Tiere einzuschläfern.