6.000 Jahre altes Kupferbeil ans Museum Eulenburg übergeben
Vor gut einem Jahr hatte ein Sondengänger das wohl älteste Metallstück Niedersachsens entdeckt: Ein Kupferbeil, mehrere Tausend Jahre alt. Nun ist es zurück im Schaumburger Land.
Am Donnerstag wurde es dem Museum Eulenberg in Rinteln übergeben. Gefunden hatte es Kai-Carsten Kentsch im Sommer 2021, gut sechs Kilometer entfernt auf einer landwirtschaftlichen Fläche bei seinem Heimatort Krankenhagen. "Es lag dann da", in gut 25 Zentimetern Tiefe, erinnert er sich. Der lizenzierte Sondengänger habe erst eine kleine grüne Stelle gesehen - "und mir wurde gleich klar, dass das wegen der Patina was Älteres sein muss".
Restaurierung: Mehrere Tauchbäder sichern das Beil
Unmittelbar nach seinem Fund reinigte Kentsch das Metallstück mit Wasser und verständigte die zuständige Kommunalarchäologie. Das Beil kam zur Erstdokumentation zum Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und wurde dann zur weiteren Analyse und Restaurierung übergeben. Das Gutachten des Restaurators Michael Meier bestätigt, dass das Beil aufgrund der zuvor erfolgten Reinigung massiv an Substanz verloren hatte und die ursprüngliche Oberfläche nur noch in wenigen Resten vorhanden ist. Um den Fund zu festigen, seien mehrere Tauchbäder nötig gewesen.
Rinteln war historischer Verkehrsknotenpunkt
Das alte Metallstück ist 9,6 Zentimeter lang, 3,5 Zentimeter breit und wiegt 220 Gramm. Laut den Experten gehört es zu der sogenannten Michelsberger Kultur und wurde zwischen 3.500 bis 4.000 Jahre vor Christi gefertigt. "Eine Metallanalyse steht noch aus", erklärt der Rintelner Kommunalarchäologe Daniel Lau. Die Rintelner Region liegt an einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt aus Nord-Süd-Verbindung über die Weser, wie das Museum erklärt. In Ost-West-Richtung zogen die Menschen damals über die alte Handelsroute des Hellwegs durch die Region. "Charakteristischerweise sind solche Kupferbeile in Südosteuropa gefertigt worden. Entweder im Bereich der Alpen, im österreichischen Raum oder auf dem Balkan", so Lau.