Keine Rettungsgasse nach Unfall auf A2: Feuerwehr muss Umweg fahren
Eine fehlende Rettungsgasse auf der A2 hat am Montag die Feuerwehr bei Helmstedt massiv behindert. Die Retter konnten nur über die gesperrte Gegenfahrbahn zur Unfallstelle gelangen.
Wie die Feuerwehr Helmstedt schilderte, waren zunächst ein Auto und ein Lkw in Richtung Hannover zusammengestoßen. Im Rückstau fuhr demnach ein Transporter auf einen weiteren Lkw auf. Während der erste Unfall vergleichsweise glimpflich ausging, wurde der Fahrer des Transporters eingeklemmt. Der Feuerwehr zufolge musste er mit schwerem Gerät aus seiner Fahrerkabine befreit werden. Nach einer komplizierten Rettung sei der Schwerverletzte mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden.
Rettungsgasse auf A2 "absolute Katastrophe"
Dabei hatte die Feuerwehr nach eigenen Angaben große Probleme, die Unfallstelle überhaupt zu erreichen: Die Rettungsgasse sei wieder einmal "eine absolute Katastrophe" gewesen, auf der dreispurigen Trasse hätten insbesondere Lkw teilweise in vier Reihen gestanden, sagte Sprecher Alexander Weis. Der mit einem kleineren Dienstfahrzeug vorausgeeilte Brandmeister habe die größeren Rettungsfahrzeuge deshalb zunächst davon abgehalten, überhaupt auf die Autobahn zu fahren.
Feuerwehr wurde quasi zum Geisterfahrer
Stattdessen habe er die Feuerwehrleute zu einer Behelfsauffahrt gelotst, die nur im Bedarfsfall geöffnet werden darf. Von dort aus konnten sie auf der Gegenfahrbahn entgegen der Fahrtrichtung zum Unfallort fahren - wofür aber die Gegenfahrbahn gesperrt werden musste. Dadurch seien wertvolle Minuten verloren worden, kritisiert Sprecher Weis. Gegenüber dem NDR Niedersachsen sprach er von häufigen Problemen mit Rettungsgassen, dabei lägen diese auch im Eigeninteresse der anderen Verkehrsteilnehmer: "Je schneller wir durchkommen, desto schneller sind die Rettungsarbeiten erledigt und der Verkehr kann wieder fließen," so der Feuerwehrmann.