VIDEO: Tief "Lambert": Die Sachschäden sind noch nicht abzusehen (3 Min)

Unwetter "Lambert": Überflutete Straßen und beschädigte Häuser

Stand: 23.06.2023 22:18 Uhr

Das Unwetter-Tief "Lambert" hat in einigen Regionen Norddeutschlands zu vielen Feuerwehr-Einsätzen geführt, vor allem die Regionen Braunschweig und Göttingen war betroffen. In Northeim wurde eine Autofahrerin schwer verletzt, als ein Baum umstürzte.

In der Nacht zu Freitag hatte das Unwetter besonders den Südosten Niedersachsens getroffen. In Braunschweig gingen bei der Feuerwehr 4.500 Notrufe ein. "Das ist eine Lage, mit der wir es so noch nicht zu tun hatten", sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) am Freitagmorgen. Zu Spitzenzeiten seien 1.000 Kräfte wegen des Unwetters im Einsatz gewesen, 300 von ihnen aus benachbarten Landkreisen. Am Morgen waren noch 400 Helferinnen und Helfer in der Stadt unterwegs, um beim Beseitigen der Schäden zu helfen. Immerhin habe es in Braunschweig keine Verletzten gegeben, so Kornblum.

In Northeim hingegen wurde eine Autofahrerin schwer verletzt, als ein Baum auf ihr Fahrzeug stürzte. Die 51-Jährige wurde eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. In Hann. Münden wurden zudem zwei Frauen durch herabfallende Äste in ihren Autos verletzt.

Niedersachsen: Große Schäden an Gebäuden

Nicht nur in Braunschweig, auch in anderen Landkreisen und Städten im Süden Niedersachsens waren in der Nacht Großaufgebote von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz. So wurden etwa aus Hildesheim sehr viele Einsätze gemeldet. Starken Regen, Hagelschläge und Sturmböen gab es auch im Landkreis und in der Stadt Göttingen. Dort rückten die Rettungskräfte mehr als 250 Mal aus. "Vollgelaufene Keller und das Eindringen von Regenwasser verursachten im südlichen Bereich Niedersachsens an vielen Gebäuden zum Teil große Schäden und überschwemmte Straßen", teilte das niedersächsische Innenministerium mit.

In einigen Gebieten Niedersachsens waren "50 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, flächendeckend sei etwa die Hälfte eines Monatsniederschlags binnen weniger Stunden gefallen", sagte Wetter-Experte Frank Böttcher in der Sondersendung NDR Info Extra.

In Hamburg verursachte das Unwetter nur wenige Schäden. Die Feuerwehr zählte bis zum Morgen etwa 30 Einsätze. In Bremen gingen 800 Notrufe ein, wie "buten un binnen" berichtet. In Mecklenburg-Vorpommern meldeten die Leitstellen der Polizei eine ruhige Nacht mit "schönem Landregen".

Zwischenzeitlich Bahnstrecken gesperrt

Das Unwetter hatte zwischenzeitlich den Regional- und Fernverkehr - vor allem in Niedersachsen - "erheblich beeinträchtigt", wie die Deutsche Bahn mitteilte. Inzwischen wird der Fernverkehr aber nicht mehr behindert. Auch die Strecke Hamburg-Berlin, die wegen Unwetter-Schäden am Freitagmorgen nicht befahrbar war, ist seit dem Mittag wieder frei. Das Gleiche gilt für die Strecke Kassel-Göttingen: Sie ist nach einer Sperrung wieder freigegeben.

Reisende mussten im Zug übernachten

In mehreren Städten mussten gestrandete Fahrgäste in der Nacht zu Freitag in extra bereitgestellten Zügen übernachten - unter anderem in Hamburg, Hannover, Göttingen und Bremen. Die Deutsche Bahn hatte die Zugbindung für Reisen am Donnerstag und Freitag aufgehoben. Wer für einen dieser beiden Tage eine Fahrkarte hat, kann sie laut Deutscher Bahn auch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Private Bahnunternehmen wie NordWestBahn, Erixx und Transdev melden ebenfalls wetterbedingte Ausfälle und Verspätungen.

Weitere Informationen
Sänger Sting auf der Bühne. © picture alliance / AA | Samir Jordamovic Foto: Samir Jordamovic

Wegen Unwetter-Gefahr: Sting-Konzert in Lingen abgesagt

Laut Stadt habe die konkrete Gefährdungslage die Absage nötig gemacht. Der Veranstalter bemühe sich um einen Ersatztermin. (23.06.2023) mehr

Überflutete Straßen in Kellinghusen. © NDR Foto: Daniel Friederichs

Sturm und Unwetter: Welche Versicherung zahlt für Schäden?

Kaputte Dächer oder beschädigte Autos: Ein Sturm kann teuer werden. Welche Versicherungen schützen vor Unwetterschäden? (21.06.2023) mehr

Reisende stehen an einem Bahnsteig, an dem ein Zug einfährt. © dpa-Bildfunk Foto: Christoph Soeder

Bahn-Fahrgastrechte: Was gilt bei Verspätung oder Zugausfall?

Die neue EU-Verordnung bringt Änderungen für Bahnkunden mit sich. Künftig können sie in weniger Fällen mit Erstattung rechnen. (07.06.2023) mehr

Dunkle Gewitterwolken ziehen über Windräder hinweg. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte
1 Min

Starkregen: "Es kommen enorme Wassermassen zusammen"

Ab Donnerstag soll es in Niedersachsen heftig regnen, sagt Wetterexperte Thomas Ranft. "Das birgt Überflutungspotential." 1 Min

Die Feuerwehr steht neben einem umgestürzten Baum, der auf einer Straße bei Goldenstedt liegt. © Nord-West-Media TV

Unwetter im Norden: Überschwemmte Straßen und umgefallene Bäume

In Norddeutschland gab es in der Nacht zum Mittwoch Gewitter und Starkregen. Besonders betroffen war das Oldenburger Land. (21.06.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 23.06.2023 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Extremwetter

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Beschäftigte verschiedener Unternehmen in Bremen und im Umland nehmen an einer Kundgebung der IG Metall teil. © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich

Metall- und Elektrobranche: Niedersachsen übernimmt Pilotabschluss

Damit ist der Tarifkonflikt auch in Niedersachsen beendet. Mehr als 100.000 Beschäftigte der Branche erhalten mehr Geld. mehr