Die Krise der Männer und die Aufholjagd der Frauen
Die Krise der Männer und die Aufholjagd der Frauen
Eine Sendung von Verena Gonsch
Im Jahr 2013 scheint vom Mythos des starken männlichen Geschlechts nicht mehr viel übrig geblieben zu sein: Jungen sind schlechter in der Schule, die besseren Abitur- und Hochschulabschlüsse machen Mädchen. In der globalisierten Berufswelt mit ihren stark steigenden kreativen Anforderungen sind weibliche Qualifikationen wie Organisationstalent, emotionale Intelligenz oder Kooperationsfähigkeit stärker gefragt als klassische männliche Eigenschaften. Industrielle Männerberufe werden auf breiter Front wegrationalisiert.
Bleibt das starke Geschlecht auf der Strecke?
In Amerika ist schon von einer neuen Form von Rezession, der "He-Cession" die Rede. In Deutschland diskutiert die Wissenschaft die "Krise der Männer". Die amerikanische Journalistin Hanna Rosin hat die Debatte angeheizt mit ihrem Buch "Das Ende der Männer und der Aufstieg der Frauen". Gelten ihre Beobachtungen auch für Deutschland? Oder verhindert hierzulande der deutsche Muttermythos den Aufstieg der jungen Frauen?
Das Rabenmutter-Phänomen
Hanna Rosin meint dazu: "Ich glaube, in jedem Land gibt es eine Version dieser Dynamik, dieser Veränderung in den Rollen von Männern und Frauen, aber ich glaube, es äußert sich in jedem Land anders. In Deutschland zum Beispiel haben sie diesen kulturellen Mutterkomplex, dieses Rabenmutter-Phänomen. Sie wissen, diese stark verankerte Überzeugung, dass Frauen verantwortlich sind für ihre Kinder und sich um sie kümmern müssen. Dies übt einen besonderen Druck auf Frauen in Deutschland aus, wenn Sie sich die Frauen in Führungspositionen angucken."