Tarifverhandlungen: Fahimi sieht in vielen Branchen Nachholbedarf
Im öffentlichen Dienst drohen in den kommenden Wochen neue Warnstreiks. Bei der zweiten Tarifrunde haben sich die Arbeitgeber und die Gewerkschaft ver.di nicht einigen können. Die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, geht aber nicht von einer Streikwelle über das gesamte Jahr aus.
Öffentlicher Dienst, Post, zahlreiche Verkehrsunternehmen: In gleich mehreren großen Branchen laufen zeitgleich Tarifverhandlungen. Bei der Post sind die Beschäftigten bis Anfang März zur Urabstimmung aufgerufen, danach wären unbefristete Streiks möglich.
Fahimi: Nachholbedarf in vielen Branchen
Viele Branchen, wie auch der öffentliche Dienst, hätten bei ihren Tarifforderungen Nachholbedarf, sagte Fahimi am Donnerstagabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Man müsse die Rekordinflation aus dem vergangenen Jahr aufholen und auch noch einen Zuschlag für die Zukunft aushandeln. Die Gewerkschaft ver.di fordert 10,5 Prozent mehr, die Arbeitgeber haben rund 5 Prozent angeboten.
DGB-Chefin fordert Bezahlung nach Tarifverträgen
Unabhängig von den aktuellen Auseinandersetzungen fordert die DGB-Chefin vom Bund und den Ländern, dass sie mehr dafür tun müssen, damit nach Tarifverträgen bezahlt wird - etwa bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Aktuell wird in Deutschland nur etwa jeder zweite Beschäftigte nach Tarif bezahlt.