Hamburg: Notfallpraxen sollen über die Feiertage länger öffnen
Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) weitet ihre Notdienstangebote aus. Das ist ein Ergebnis des Krisengipfels, der am Dienstag wegen der angespannten Lage in der Notfallversorgung stattgefunden hat.
An dem Gespräch im Rathaus mit Hamburgs neuer Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) nahmen neben der KVH auch die Hamburgische Krankenhausgesellschaft und die Feuerwehr teil.
Notfallpraxen über Feiertage länger geöffnet
Über die Feiertage sollen acht Notfallpraxen des Arztrufs längere Öffnungszeiten haben, im fahrenden Besuchsdienst sollen zusätzliche Fahrzeuge unterwegs sein, sagte der Vorstandsvorsitzende der KVH, John Afful. Außerdem seien kurzfristig weitere Notfallangebote geplant.
Arztruf bei leichten Verletzungen kontaktieren
Wichtig sei, dass Patientinnen und Patienten wissen, an wen sie sich wenden können. Es gelte die Faustformel: "Bei leichten Erkrankungen, mit denen man normalerweise eine Arztpraxis aufsuchen würde, ruft man den Arztruf Hamburg unter der Nummer 116 117, bei lebensbedrohlichen Erkrankungen bitte immer gleich den Rettungsdienst unter der 112."
Infektpraxen sollen andere Praxen entlasten
Außerdem sollen sogenannte Infektpraxen eingerichtet werden, die sich nur um Menschen kümmern, die Grippe, Corona oder Erkältungen haben, um die anderen Praxen zu entlasten. Zudem wollen die Krankenhäuser zusätzliche Kapazitäten in den Notaufnahmen schaffen.
Eine Notbremse zieht die Sozialbehörde aber nicht: Anders als zu Corona-Zeiten müssen Krankenhäuser planbare Operationen nicht absagen, um zusätzliche Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte für die Notaufnahmen zu haben.
Schlotzhauer lobt Kooperationsbereitschaft
Schlotzhauer lobte, die Beteiligten hätten bei dem Gespräch an die gute Kooperation aus den Zeiten der Corona-Pandemie angeknüpft. Die Gespräche sollen weitergehen, mittelfristig geplant ist eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Arztruf und der Leitstelle der Feuerwehr.
Die Notfallversorgung in Hamburg ist seit einiger Zeit angespannt. Hintergrund sind viele Erkrankungen, auch beim Notdienstpersonal.