Cellistin Anastasia Kobekina freut sich auf Land und Leute in MV
Die preisgekrönte 30-jährige russische Cellistin Anastasia Kobekina spielt als Preisträgerin 2025 des Festspielsommers MV nächstes Jahr viele Konzerte in Mecklenburg-Vorpommern. Sie liebt das Fotografieren. Ein Porträt.
Nach sechs Jahren steht bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern 2025 wieder das Cello im Mittelpunkt. 2019 war die niederländische Cellistin Harriet Krijgh Preisträgerin des Festspielsommers. In diesem Jahr ist es die Russin Anastasia Kobekina. Erst im Oktober wurde die 30-Jährige mit dem Opus Klassik als Nachwuchskünstlerin des Jahres ausgezeichnet - im kommenden Sommer wird die Cellistin rund 20 Konzerte in Mecklenburg-Vorpommern geben.
Anastasia Kobekinas jüngstes Album aus dem Frühjahr trägt den Titel "Venice". Beim Schleswig-Holstein Musik Festival erhielt die russische Cellistin in diesem Jahr den Leonard Bernstein Award. "Mir wird erst jetzt bewusst, was für ein Jahr das war", sagt sie im Gespräch. "Man ist aufgeregt vor jedem Konzert. Und dann denke ich nicht, 'du hast schon so viel gespielt, hast so viele Preise'. Trotzdem bin ich so aufgeregt. Ich möchte mein Bestes geben."
Kammermusik, Orchesterkonzerte und Wanderungen
2025 wird Kobekina zwischen Juni und September in ganz Mecklenburg-Vorpommern zu erleben sein: "Es wird sehr intensiv, aber auch sehr schön. Ich darf mehr als 20 Konzerte spielen - mit unterschiedlicher Musik aller Stile." Es wird ein Sommer mit Kammermusik und großen Orchesterkonzerten, mit einem Tanzprojekt gemeinsam mit dem Ballett des Rostocker Volkstheaters, aber auch mit einer Wanderung mit Publikum: "So entdeckt man auch mehr vom Land und von der Natur. Und ich habe die Möglichkeit, das Publikum näher zu kennenzulernen", meint Kobekina. "Wir wandern durch den Wald. Dann machen wir Pausen, wo ich ein bisschen spiele oder wir gemeinsam ein Picknick haben. Am Ende spiele ich vielleicht in einer Kirche."
Kobekina: "Ich liebe Musik von meinem Vater"
Egal, was die 30-Jährige auf ihrem Cello spielt, auf einen Komponisten möchte sie ungern verzichten: "Ich liebe natürlich die Musik von meinem Vater, weil die mir logischerweise sehr nahekommt. Zum Beispiel spiele ich oft als Zugabe ein Stück mit Tamburin, das 'Galliarda' heißt." Anastasia Kobekinas Vater ist Wladimir Kobekin. In Jekaterinburg 1994 geboren, lebt die Künstlerin seit mittlerweile zwölf Jahren in Deutschland.
Bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern war sie in den vergangenen Jahren immer wieder zu erleben, so am 1. September in der Kultur-Feldstein-Kirche Recknitz nördlich von Güstrow. Neben dem Cello liebt Anastasia Kobekina das Fotografieren: "Ich habe meine Kamera immer dabei. Wissen Sie, ich muss mit zwei Händen, mein tolles Stradivari-Cello halten. Manchmal kann ich daneben keine Fotos machen." Es gäbe jedoch so viele schöne Momente, die sie gerne festhalten würde. Menschen würden sie sehr inspirieren, meint die Musikerin.