Unsere Geschichte

Hausbesuch - Die Residenzstadt Celle

Samstag, 08. April 2023, 13:15 bis 14:00 Uhr

Eng an eng reihen sich die Fachwerkhäuser in der alten Residenzstadt Celle aneinander: Rund 500 der historischen Gebäude sind in der Altstadt erhalten, jedes dieser Häuser zeugt von der langen Geschichte der Stadt.

Aufwendige Renovierung

Dörte Hirschfeld und Dirk Sonemann lieben nicht nur alte Häuser, sondern auch alte Autos. © NDR/Heike Nikolaus
Dörte Hirschfeld und ihr Partner Dirk Sohnemann renovierten ein historisches Fachwerkhaus in Celle.

Eines davon, das bereits 1576 erbaut wurde, bewohnt das Ehepaar Kriegerowski. Mit viel Mühe und Enthusiasmus arbeiten die beiden daran, das alte Haus zu erhalten. Über ein Jahr brauchten sie allein, um das Erdgeschoss zu renovieren. Dort führen sie heute ein kleines Spezialitäten-Geschäft. Auch Dörte Hirschfeld kaufte ein historisches Haus in der Altstadt, das sie gemeinsam mit ihrem Partner Dirk Sohnemann sanierte. Dort verkauft sie heute Antiquitäten.

Bewohner lebten mit ihrem Vieh unter einem Dach

Pipenposten-Brunnen auf dem Großen Plan in Celle © CTM GmbH; www.celle-tourismus.de
Dicht an dicht reihen sich die Häuser in Celles Altstadt - eine Folge der einstigen Wohnungsnot.

In dem alten Viertel, in dem die beiden wohnen, waren früher die sogenannten Ackerbürger ansässig. Diese bäuerlichen Stadtbewohner lebten meist unter einem Dach mit ihrem Vieh. Tagsüber gingen sie aufs Feld, abends kehrten sie zurück in ihre Stadtwohnungen.

Schon damals herrschte in den Städten Wohnungsnot. Deshalb wurden die Gärten, die es bis dahin in den Innenhöfen gab, nach und nach mit Häusern überbaut. So entstand das heute noch sichtbare Stadtbild mit seinen dicht aneinandergereihten Fachwerkhäusern und versteckten Hinterhöfen, in denen manchmal noch alte Wirtschaftsgebäude stehen.

Celle bot verfolgten Hugenotten Schutz

Das Celler Schloss: Von hier aus lenkten die Herzöge die Geschicke der Stadt. © NDR/Heike Nikolaus, honorarfrei
Das Celler Schloss: Von hier aus lenkten die Herzöge die Geschicke der Stadt.

Eine der großen Sehenswürdigkeiten Celles ist das Schloss. Seinen barocken Stil verdankt es Herzog Georg Wilhelm, der es im 17. Jahrhundert umgestalten ließ. Seine Ehefrau Eleonore war Hugenottin, deshalb bot die Stadt den in Frankreich verfolgten Protestanten Schutz und gewährte ihnen das Recht auf freie Religionsausübung.

Wegen der vielen neuen Bürger plante der Herzog sogar ein komplett neues Stadtviertel. Bis heute erinnern Bürgerhäuser und kleine Barockpalais in der Straße Trift an die damals geplante Neustadt. Als Herzog Georg Wilhelm 1705 starb, endete Celles Geschichte als Residenzstadt. Daraufhin zogen viele Bewohner nach Hannover - ein herber Schlag für die Stadt. Schon bald standen viele Häuser leer. Auch das Schloss bleibt bis 1772 unbewohnt.

Historische Gebäude, alte Stadtviertel und bedeutende Handelsstraßen: Die TV-Reihe "Unsere Geschichte - Hausbesuch" erzählt wichtige Ereignisse der Geschichte aus der Perspektive heutiger Bewohner. Dabei nutzt sie Graphic-Novel-Elemente, um lang zurückliegende Ereignisse erlebbar zu machen.

Weitere Informationen
Pipenposten-Brunnen auf dem Großen Plan in Celle © CTM GmbH; www.celle-tourismus.de

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Blick auf das Herzogschloss in Celle. © picture-alliance/dpa Foto: Poguntke

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Autor/in
Heike Nikolaus
Redaktion
Christoph Mestmacher
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Kamera
Jörg Hammermeister
Jan Block (Luftaufnahmen)
Schnitt
Maren Großmann
Ton
Stefan Tuchel
Bildtechnik
Oliver Stammel
Grafik
Janis Vernier
Michael Lübben
Tonmischung
Sascha Prangen
Sprecher/in
Volker Hanisch