Buxtehude: Märchenstadt im Alten Land am Elbstrom
Hübsche Fachwerkhäuser, ein Hauch holländisches Flair und das grüne Umland prägen Buxtehude. Bekannt ist das Städtchen für das Märchen vom Hasen, der ein Wettrennen gegen den listigen Igel verliert.
Der Hase rennt, so schnell er kann - doch der Igel ist schon da. Das Märchen vom Hasen und dem Igel kennt fast jeder. Viele verbinden es mit dem Städtchen Buxtehude, denn dort soll der Lauf einst stattgefunden haben. Die Geschichte des Heimatdichters Wilhelm Schröder hat dem Ort den Beinamen "Märchenstadt" eingebracht. Eine Skulptur erinnert an das Rennen der ungleichen Läufer.
Buxtehude: Alte Hansestadt an der Este
Die alte Hansestadt Buxtehude liegt vor den Toren Hamburgs, am Rand des Alten Landes. Im historischen Stadtkern mit seinen kleinen Gassen stehen noch Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert. Doch nicht alle schönen Häuser sind so alt. Das reich verzierte Heimatmuseum etwa wurde erst 1913 gebaut. Es wurde einem traditionellen Ackerbürgerhaus nachempfunden, das ein großer Stadtbrand zuvor vernichtet hatte.
Im Museum erwartet die Besucher eine Dauerausstellung unter anderem zum Märchen vom Hase und Igel sowie verschiedene Sonderausstellungen zur Regionalgeschichte und zu aktueller Kunst. Deutlich älter ist der Zwinger aus dem 16. Jahrhundert, der einzig erhaltene von fünf Rundtürmen, die einst zur Stadtmauer gehörten. Heute dient er als Kulturzentrum.
Traditionsschiff "Margareta" im Fleth
Auffallend ist das von Fachwerkhäusern gerahmte alte Hafenbecken inmitten der Stadt, das Fleth. Es ähnelt einer holländischen Gracht und war Umschlagplatz bei der Besiedlung des Alten Landes. Nach niederländischem Vorbild wurde der Hafen Ende des 13. Jahrhunderts an einem künstlichen Seitenarm der Este angelegt. Eine Schleuse schützte den Ortskern vor Überflutungen. Im Fleth liegt der Ewer "Margareta", eines der typischen Frachtschiffe der Niederelbe mit platten Böden. Die "Margareta" lief 1897 vom Stapel und ist das letzte Schiff der Buxtehuder Ewer-Flotte.
Petrikirche: Wahrzeichen Buxtehudes
Das Wahrzeichen Buxtehudes, die wuchtige evangelische Kirche St. Petri, überragt mit dem 75 Metern hohen Turm jedes andere Gebäude der Stadt. Selbst der 57 Meter hohe Fernmeldeturm kann nicht mithalten. Die gotische Backstein-Basilika wurde 1285 bis 1296 erbaut. Ihr wichtigstes Kunstwerk, ein Klappaltar mit 18 Bildern der Heiligen Familie von 1410, steht seit 1904 in der Hamburger Kunsthalle. In der Kirche befindet sich nur eine Kopie.
Wo die Hunde mit dem Schwanz bellen
Auch der alte Spruch über die Stadt Buxtehude, in der die Hunde mit dem Schwanz bellen, hängt mit der Kirche zusammen. Angeblich arbeiteten im 13. Jahrhundert holländische Wasserbauer in Buxtehude. Sie revolutionierten den Glockenschlag der Buxtehuder Kirche. Während die Glocken damals meist noch mit einem großen Hammer angeschlagen wurden, befestigten die Holländer ein langes Seil an der Glocke, die sie "Hunte" nannten. Zog man nun am Schwanz (Seil) der "Hunte", bellte (bel = niederländisch für Glocke) die Glocke. Verständigungsprobleme zwischen Holländern und Buxtehudern führten dazu, dass seitdem die Hunde in Buxtehude mit dem Schwanz bellen.
Wandern in Buxtehudes Umland
Ein gut ausgeschildertes Wanderwegenetz erschließt die Altstadt von Buxtehude und die abwechslungsreiche Landschaft des Umlands. Insgesamt acht verschiedene Touren zwischen 5 und 23 Kilometern Länge führen unter anderem entlang der Este, durch Wälder und Moorgebiete. Eine Website der Stadt bietet detaillierte Informationen zu Streckenverläufen und Besonderheiten am Wegesrand.