Mühlentag 2024: Am Pfingstmontag hatten viele Mühlen geöffnet
Mit Wind oder Wasser betrieben - in Norddeutschland stehen Hunderte liebevoll sanierte Mühlen. Traditionell nehmen viele von ihnen am Mühlentag am Pfingstmontag teil - 2024 ist das der 20. Mai.
Ihr Anblick fasziniert, die robuste Mechanik verblüfft: Mühlen zählen zu den ersten komplexen Maschinen, die Menschen die Arbeit erleichtert haben. Einst standen sie in jedem größeren Dorf, seit den 1950er-Jahren verschwanden Mühlen aber weitgehend aus dem Landschaftsbild. Inzwischen kümmern sich Liebhaber um die verbliebenen Exemplare und sorgen dafür, dass die technischen Meisterwerke vergangener Zeiten nicht verfallen.
Viele der historischen Mühlen öffnen am Deutschen Mühlentag, der dieses Jahr auf den 20. Mai fällt. Häufig kann man die Bauwerke dann nicht nur beim Mahlen erleben, sondern auch zusehen, wie in Backhäusern das frisch gemahlene Mehl zu Brot weiterverarbeitet wird.
Niedersachsen: Mühlen aus aller Welt in Gifhorn
Allein in Niedersachsen sind etwa 800 Wasser- und 600 Windmühlen erhalten, viele von ihnen sind am Pfingstmontag zu besichtigen. Dazu zählen etwa die Bockwindmühle im Hermann-Löns-Park in Hannover aus dem Jahr 1701, die Wassermühle in Moisburg, die Windmühle Paula in Steinhude oder die zwei historischen Mühlen im Freigelände des Brotmuseums in Ebergötzen. Sehr lohnend ist auch ein Besuch im Internationalen Mühlenmuseum in Gifhorn. Zu sehen sind insgesamt 13 Mühlen aus verschiedenen Ländern der Erde, neben Exemplaren aus Deutschland etwa Mühlen aus Griechenland, Spanien, Portugal, Frankreich, Russland und Korea.
Mühlenvielfalt in Schleswig-Holstein
Auch in Schleswig-Holstein sind etliche Mühlen am Pfingstmontag dabei, etwa die Windmühle Renata in Schwensby (Angeln), die Windmühle Fortuna im Landschaftsmuseum Unewatt, die Hoper Mühle "Edda" in St. Michaelisdonn, die "Hochzeitsmühle" in Wenningstedt oder auch die Windmühle Nebel auf Amrum. Gleich vier Mühlen hat das Freilichtmuseum Molfsee bei Kiel zu bieten. Eine Besonderheit dort ist eine Bockwindmühle, die noch aus dem 16. Jahrhundert stammt. Zu sehen sind zudem eine Windmühle aus Hollingstedt in Betrieb, eine Wassermühle und eine Spinnkopfmühle. Bei speziellen Führungen am Mühlentag können Besucher mehr über die Technik der Bauwerke erfahren.
Mecklenburg-Vorpommern: Wind-, Wasser- und Motormühlen besichtigen
In Mecklenburg-Vorpommern öffnen zum Mühlentag insgesamt 22 historische Wind-, Wasser- und Motormühlen, darunter etwa die schöne Stadtmühle von Malchow und die mehr als 300 Jahre alte Schweriner Schleifmühle, deren großes Wasserrad Maschinen antreibt, um Steine zu bearbeiten - von kleinen Edelsteinen für Schmuckstücke bis hin zu schweren Sockelblöcken für Denkmäler. Zur Mühle zählt auch ein Museum.
Hamburg: Rieck Haus zeigt Schöpfmühle
In den Hamburger Vierlanden lädt das Rieck Haus zur Besichtigung seiner Schöpfmühle ein, die einst zur Entwässerung der Felder eingesetzt wurde. Nicht weit entfernt steht die Riepenburger Mühle interessierten Besuchern offen, Hamburgs größte und älteste Mühle, in der bis heute Getreide gemahlen wird.
Welche Mühlen nehmen am Mühlentag teil?
Einen Überblick über alle teilnehmenden Mühlen bietet eine Karte auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde. Der Landesmühlenverband Schleswig-Holstein und Hamburg listet alle am Mühlentag teilnehmenden Wind- und Wassermühlen nach Regionen auf und informiert über die jeweiligen Angebote. Auch der Mühlenverein Mecklenburg-Vorpommern bietet eine Teilnehmerliste mit Informationen, ebenso wie die Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen.