Kliniken, Ärzte und Krankenkassen gegen Krankenhausreform
Das Bundeskabinett hat den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach zur Krankenhausreform zugestimmt. Kritik kommt von Krankenhäusern, Kassen und Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerium.
Das Bundeskabinett hat die lange geplante Krankenhausreform auf den Weg gebracht. Ziel von Gesundheitsminister Lauterbach ist es, die Qualität der Behandlungen zu steigern. Dafür sollen viele Kliniken nicht mehr alle Leistungen anbieten, sondern sich spezialisieren. Lauterbach will so den wirtschaftlichen Druck von den Krankenhäusern nehmen. Dafür soll die sogenannte Fallpauschale wegfallen. Jedes Krankenhaus bekäme dann wieder einen Festbetrag und würde nicht mehr pro Behandlung, wie beispielsweise eine Operation, bezahlt.
Wirksam oder Fehlanreiz?
Grundsätzlich beteuern alle, dass die Reform nötig ist. Trotzdem gibt es auch Kritik an der Art der Reform. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt unter anderem vor langen Wartezeiten bei komplexen Behandlungen. Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Dahmen, lobte das Vorhaben auf NDR Info dagegen als sehr gute Reform.
Sorge um kleine Krankenhäuser in MV
Die Krankenkassen befürchten, dass die Krankenhausreform zu teuer wird - die Krankenhäuser, dass sie zu bürokratisch ist. Länder wie Mecklenburg-Vorpommern sorgen sich um die kleinen Krankenhäuser in der Fläche. Schon jetzt können viele davon nicht wirtschaftlich arbeiten und werden deshalb mit extra Zuschüssen unterstützt. In der Region betrifft das immerhin zwei Dutzend Krankenhäuser. Darum sagt Gesundheitsministerin Stefanie Drese, dass die Reform nachgebessert werden müsse. Damit die kleinen Krankenhäuser auch weiterhin ihre Aufgabe der Daseinsvorsorge erfüllen können.