Hamburger stirbt im syrischen Bürgerkrieg
Er zog in den Heiligen Krieg gegen den syrischen Machthaber Baschar Al-Assad - und wurde getötet: Der deutsche Staatsbürger Gökhan C., Kampfname "Asadullah". Der 25-jährige Norddeutsche starb nach Informationen von Panorama 3 vor wenigen Wochen im Norden Syriens. Das bestätigte auf Anfrage der Leiter des Hamburgischen Verfassungsschutzes, Manfred Murck.
Erster Toter aus Hamburg
Gökhan C. ist der erste Hamburger, der im syrischen Bürgerkrieg zu Tode kam - unter welchen Umständen ist bisher noch unklar. Es spreche einiges dafür, dass sich C. "in der militanten Szene bewegte und Kontakt zu militanten Gruppen hatte", sagte Murck gegenüber Panorama 3.
Vor seiner Ausreise im Sommer gehörte Gökhan C. mutmaßlich zur dschihadistisch-islamistischen Szene der Hansestadt und Schleswig-Holsteins und dort auch der inzwischen verbotenen Organisation "Millatu Ibrahim" an. Zudem war er offenbar in der "Gefährderdatei Islamismus" des Hamburger Landeskriminalamtes verzeichnet.
Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt
Nach NDR Recherchen ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen ihn und 14 weitere Islamisten aus dem Raum Hamburg wegen der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat (§89a StGB). C. soll für die radikale Al-Nusrah-Front im syrisch-türkischen Grenzgebiet militärisch trainiert und später auch gekämpft haben. Die Al-Nusrah-Front steht dem Terrornetzwerk Al Kaida nahe und wurde vor einigen Monaten von der Europäischen Union als terroristische Organisation gelistet.
Circa 230 Deutsche kämpfen in Syrien
Gökhan C. war einer von etwa 230 Deutschen, die nach Angabe des Bundesinnenministeriums in den letzten Monaten nach Syrien gereist sind, um dort gegen Machthaber Assad zu kämpfen. Gemeinsam mit einem Glaubensbruder soll C. Ende Juli über die Schweiz und die Türkei in das Bürgerkriegsland eingereist sein, heißt es.
Etwa ein Dutzend Deutsche kamen bei den Kämpfen bisher ums Leben. Deutsche Sicherheitsbehörden warnen seit Monaten besonders vor Rückkehrern aus dem Krisengebiet. Diese könnten sich vor Ort weiter radikalisiert haben und seien zum Teil militärisch ausgebildet worden. Über konkrete Anschlagspläne ist den Behörden allerdings zurzeit nichts bekannt.