Mückenschutz: Welche Mittel helfen gegen Mücken?
Vor Stechmücken schützen nicht nur chemische Wirkstoffe wie DEET und Icaridin. Neben pflanzlichen Mitteln bieten zum Beispiel Moskitonetze an Fenstern wirksamen Schutz vor Mückenstichen.
Die besten Mittel gegen Stechmücken sind chemisch: Sie bieten wirksamen Mückenschutz durch die Wirkstoffe Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin. Antimücken-Mittel mit Icaridin schützen nach dem Auftragen etwa fünf Stunden lang, Mückenschutz mit DEET vertreibt Stechmücken bis zu acht Stunden. Dennoch raten Verbraucherschützer eher zu Antimücken-Mittel mit Icaridin. Denn DEET, so die Verbraucherzentrale Hamburg, kann leichter Schleimhäute und Augen reizen.
DEET und Biozid-Verdampfer: Effektiver Schutz mit Nebenwirkungen
Für Kleinkinder und Schwangere sind Mittel mit DEET wegen der Gefahr einer Schleimhaut-Reizung nicht geeignet. Und auch Erwachsene sollten auf einen anderen Mückenschutz setzen, wenn bei der Verwendung von DEET-Mückenmitteln die Augen brennen, jucken oder tränen oder Bindehaut und Augenlider anschwellen. Bei Mückenschutz mit Icaridin kommt es im Vergleich zu DEET-Mitteln offenbar seltener zu Reizungen der Schleimhaut.
Auch Biozid-Verdampfer, die in die Steckdose gesteckt werden, sind zwar wirksam, aber nicht ohne Nebenwirkung: Die ausgestoßenen Dämpfe halten Stechmücken fern, doch sie können vor allem bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen, Schwindel und Taubheitsgefühle auslösen. Wichtig ist darum bei der Verwendung, zwischendurch immer wieder die Räume ausreichend zu lüften.
Mückenmittel sind wasserlöslich
Bei allen Mitteln gegen Stechmücken, die auf die Haut aufgetragen werden, sollte man daran denken, dass sie wasserlöslich sind. Deshalb verlieren sie beim Baden oder bei schweißtreibenden Aktivitäten ihre Wirkung und müssen erneut aufgetragen werden.
Mückenschutz mit Chemie: Wann ist er zu empfehlen?
Zu den effektiven chemischen Wirkstoffen sollte man in jedem Fall sicherheitshalber greifen, wenn ein Stich mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden ist, das über das unangenehme Jucken hinausgeht. Das gilt zum Beispiel in bestimmten afrikanischen oder asiatischen Regionen, in denen Stechmücken Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber übertragen können.
Mückenschutz ohne Chemie: Wie gut sind pflanzliche Wirkstoffe?
Ätherische Öle aus Zitrusfrüchten, Lavendel, Eukalyptus oder Zedernholz, die direkt auf die Haut aufgetragen werden, helfen - allerdings nur für kurze Zeit. Als weitestgehend unwirksam haben sich sogenannte Anti-Mücken-Armbänder in Versuchen der Stiftung Warentest erwiesen, die Mücken mit ätherischen Ölen vertreiben sollen. Auf einige pflanzliche Wirkstoffe wie Geraniol reagieren manche Menschen zudem allergisch. Im Zweifel darum vor der ersten großflächigen Anwendung die Produkte zunächst auf einer kleinen Hautstelle auf Verträglichkeit testen.
Gute Mückenabwehr ohne Öle und Sprays
Ohne Öle und Sprays geht es auch - am besten kombiniert man verschiedene Maßnahmen zur Mückenabwehr:
- Insektenschutzgitter sind ein wirksamer Schutz und in Regionen mit hohen Mückenpopulationen weit verbreitet. Engmaschige, wetterfeste Fiberglasgewebe vor den Fensteröffnungen sorgen dafür, dass Stechmücken in Schlaf- und Wohnräume gar nicht erst eindringen.
- Nicht alle Menschen ziehen Stechmücken gleichermaßen an. Die Zusammensetzung des Schweißes auf der Haut spielt eine Rolle und auch die Zersetzung des Schweißes durch individuell unterschiedliche Hautbakterien. Duschen vor dem Schlafen oder vor einer Grillparty entfernt den für Stechmücken attraktiven menschlichen Schweiß. Zusätzlich kann ein Ventilator im Raum den Körpergeruch verwirbeln, so dass er von den Stechmücken weniger intensiv wahrgenommen wird.
- Die richtige Kleidung kann helfen, zum Beispiel helle Farben und langärmelige Pullis aus nicht zu dünnmaschigen Stoffen. Helle Kleidung hat den Vorteil, dass man die kleinen Angreifer schneller bemerkt und sie dann ganz mechanisch mit zielsicherer Hand endgültig vertreiben kann.
- Im Sommer ab der Dämmerung die Nähe von Seen und Flüssen meiden - hier tummeln sich Stechmücken, weil sie in Pfützen und Gewässern ihre Eier legen.
Stichheiler, Zwiebel, Gels: Das hilft bei Mückenstichen
Wer trotz Mückenschutz gestochen wird, kann den Juckreiz lindern und eine mögliche Entzündung eindämmen.
Gegen eine Schwellung und Juckreiz hilft es, die Einstichstelle zu kühlen und mit einer Scheibe Zitrone oder Zwiebel zu bedecken. Auch kühlende Gels oder Cremes mit einem geringen Hydrocortisonanteil aus der Apotheke können Linderung verschaffen.
Bei einem batteriebetriebenen sogenannten Stichheiler oder "Hitzestift" wird über eine kleine 50 Grad heiße Platte die Einstichstelle für einige Sekunden erhitzt. Die Wärme tötet das Eiweiß in der Einstichstelle ab, das den Juckreiz verursacht.
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