Hamburg in der freien Weltkarte OpenStreetMap erfasst
Als erste deutsche Großstadt darf Hamburg für sich in Anspruch nehmen, mit seinen rund 8.000 Straßen vollständig in der freien Weltkarte "OpenStreetMap" verzeichnet zu sein. Das meldete die Hamburger Sektion des Projekts, das ähnlich wie die Online-Enzyklopädie Wikipedia funktioniert: Tausende Freiwillige ziehen mit GPS-Navigationsgeräten durch die Welt und vermessen die Erde neu. Die Daten werden anschließend bearbeitet und ins Internet geladen. Die interaktive Karte ist unter openstreetmap.org erreichbar. Zur Überprüfung der Vollständigkeit der Hamburger Straßen wurde eine Liste von in OpenStreetMap verzeichneten Straßen mit dem Hamburger Straßen- und Gebietsverzeichnis des Statistik-Amts Nord abgeglichen. Ergebnis: 99,8 % Übereinstimmung.
Ein freier Stadtpan in nur zweieinhalb Jahren
Der Informatiker Sven Anders, der erste "Mapper" - so nennen sich die Hobby-Vermesser - Hamburgs, freut sich "mit der Vervollständigung des Hamburger Straßennetzes nach zweieinhalb Jahren einen ersten Meilenstein erreicht zu haben". Zwar gebe es noch Ungenauigkeiten und Fehler, doch Anders ist sicher, dass auch die bald verschwinden werden. "Bei OpenStreetMap kann jeder solche Dinge unmittelbar berichtigen." Arbeitslos werden die Hamburger Projektmitglieder vorerst wohl nicht. "Es gibt noch viel zu tun, uns liegen vor allem die kleinen Fuß- und Radwege am Herzen. Auch im Umland von Hamburg gibt es noch viele weiße Flecken", weiß Anders.
Tatsächlich sind dünn besiedelte Landstriche meist nur lückenhaft erfasst. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern dominieren weiße, unkartografierte Gegenden.
In Hamburg betätigen sich etwa 300 Mapper als Freizeit-Geometer, weltweit sollen über 30.000 aktiv sein. Im Gegensatz zu kommerziellen Kartenangeboten wie "Google Maps" sind sämtliche Kartendaten frei verwendbar und können von jedermann bearbeitet und nach eigenen Wünschen aufbereitet werden.