Borkumer Kleinbahn: Mit und ohne Dampf über die Nordseeinsel
Wer mit dem Schiff nach Borkum kommt, kennt sie: Die Inselbahn bringt Urlauber vom Anleger ins Zentrum der Nordseeinsel. In der Saison gibt es zudem Sonderfahrten mit einer alten Dampflok.
Die ersten Dampflokomotiven fuhren bereits 1888 über die Insel. Ab 1925 wurden stärkere Loks eingesetzt, doch bis 1968 mussten sie Diesellokomotiven weichen. Von 1978 an stand die letzte Dampflok "Dollart" als Denkmal am Kurhaus. Knapp 20 Jahre später entschieden sich die Bahnbetreiber, die Lok des Baujahrs 1940 restaurieren zu lassen. Seit 1997 fährt sie wieder, jetzt unter dem Namen "Borkum".
Alltagsverkehr mit modernen Dieselloks
Von der einst bis zu 45 Kilometern langen Gleisstrecke sind nur die 7,5 Kilometer vom Fähranleger zum Bahnhof im Zentrum geblieben. Wer mit dem Schiff nach Borkum kommt, sieht die Züge der ältesten deutschen Inselbahn bereits unmittelbar am Anleger stehen. Die historisch wirkenden Waggons sind jedoch meist Nachbauten von 1993, die von Dieselloks gezogen werden. Die Nutzung der Inselbahn ist bereits im gelösten Fährticket enthalten.
Nostalgische Sonderfahrten mit Dampflokomotive
In der Saison kommt die Dampflok "Borkum" außerdem bei einstündigen Sonderfahrten zum Einsatz. Sie zieht einen Gepäckwagen und bis zu acht Personenwagen, die teilweise aus den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts stammen. An ausgewählten Terminen rollt das Schmuckstück der Bahn, ein historischer Bistrowagen, mit. Dort werden Kaffee und Kuchen serviert.
Tour mit dem Triebwagen "Schweineschnäuzchen"
Neben dem Dampfzug gehört auch ein seltsam anmutendes Fahrzeug zur Borkumer Kleinbahn: der "Triebwagen T1" von 1940. Von Freunden historischer Eisenbahnen wird er liebevoll "Schweineschnäuzchen" genannt. Tatsächlich ähnelt das Gefährt mit seinen Fronten in der Form früherer Lastwagen eher einem historischen Bus als einem Schienenfahrzeug. Mit dem kuriosen Triebwagen können Interessierte Touren über die Insel unternehmen.