Stand: 06.12.2019 20:28 Uhr

Was hilft bei Magenschmerzen?

Bauchschmerzen © fotolia.com
Bei Magenschmerzen können Tee und Hausmannskost oft helfen.

Stress und Kummer schlagen auf den Magen - hinter dieser Volksweisheit steckt eine Tatsache, denn der Magen ist ein Projektionsorgan für Stress. Bei vielen Patienten führt eine permanente Überforderung immer wieder zu Symptomen wie tagelangem Magendruck und Grummeln im Bauch, oft einhergehend mit Übelkeit und Völlegefühl.

Mittel gegen Bauchschmerzen

Freiverkäufliche Arzneimittel gegen Sodbrennen und andere Verdauungsbeschwerden können die Beschwerden kurzfristig lindern. Natürliche Hilfen wie Kümmel-, Kamillen- und Pfefferminztee wirken zusätzlich krampflösend, einfache Hausmannskost wie Kartoffelbrei mit Möhren bietet der Magensäure Paroli. Wichtig: Der Magen darf nicht zu leer sein.

Magenschleimhautentzündung durch Helicobacter

Halten die Beschwerden länger an, sollte ein Facharzt aufgesucht werden. So kann das Bakterium Helicobacter pylori eine Magenschleimhautentzündung verursachen und schließlich zu einem gefährlichen Magengeschwür führen. Mithilfe einer Magenspiegelung und einer eventuellen Gewebeprobenentnahme lässt sich die Diagnose sicher stellen. Eine Antibiotikatherapie beseitigt den Verursacher zuverlässig.

Manchmal kann eine Stuhlprobe zur richtigen Diagnose führen und zum Beispiel eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse erkennen lassen. Die Bauchspeicheldrüse produziert Enzyme, die unter anderem für den Abbau von Fetten in der Nahrung zuständig sind. Ein Mangel kann zu erheblichen Verdauungsbeschwerden führen.

Autogenes Training bringt Entspannung

Zeigen gründliche Untersuchungen kein Ergebnis für die Magenbeschwerden, kann die Psyche dahinter stecken. Denn der Magen reagiert über das vegetative Nervensystem auf Stress. Mit autogenem Training können Patienten lernen, selbst darauf Einfluss zu nehmen und sich gezielt zu entspannen. Sinnvoll kann hier auch eine osteopathische Behandlung sein, die den Magen entspannt. So lockert sich die Muskulatur und die Säureproduktion lässt nach.

Weitere Informationen
Eine Frau hält die Hände auf ihren Bauch. © Robert Kneschke

Gastritis: Symptome erkennen und behandeln

Es gibt drei Formen der chronischen Gastritis. Eine Magenschleimhautentzündung kann verschiedene Ursachen haben. mehr

Experten zum Thema

Priv.-Doz. Dr. Viola Andresen, MSc, Leitung Ernährungsteam
Israelitisches Krankenhaus
Orchideenstieg 14
22297 Hamburg
www.ik-h.de

Prof. Dr. Michael Freitag, Facharzt für Allgemeinmedizin
Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Oldenburg
Hausarztpraxis im Lambertihaus
Lambertistraße 3
26121 Oldenburg
www.hausaerzte-ol.de

Prof. Dr. Hans Seifert, Departmentleiter Gastroenterologie
Klinik für Innere Medizin und internistische Intensivmedizin
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg
Steinweg 13-17
26122 Oldenburg
www.evangelischeskrankenhaus.de

Weitere Informationen
Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V.
Friedrich-List-Straße 13
35398 Gießen
(0641) 97 48 10
www.gastro-liga.de

Dieses Thema im Programm:

Visite | 17.12.2019 | 20:15 Uhr

Mehr Gesundheitsthemen

Eine Frau kneift die Beine zusammen und hält die Hände vor den Schritt. © picture alliance / photothek | Thomas Trutschel/photothek

Reizblase: Symptome, Ursachen und Hilfe gegen häufigen Harndrang

Die Reizblase kennzeichnet starker Harndrang, obwohl die Blase nicht voll ist. Training und Medikamente können helfen. mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber