Im Chor oder allein: So gesund ist Singen
Singen ist in: Etwa vier Millionen Menschen über 14 Jahre singen nach Angaben des Deutschen Musikinformationszentrums hierzulande in Gesangsgruppen und Chören. Dabei macht das Singen nicht nur Spaß, sondern wirkt sich auch positiv auf die psychische und körperliche Gesundheit aus.
Positive Effekte für Körper und Geist
Wer singt, lernt, tief ein- und auszuatmen. Das führt dazu, dass der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird. Eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt zeigte, dass Sängerinnen und Sänger weniger anfällig für Burnout als Nicht-Sänger waren. Wissenschaftler der Universität Hamburg wiesen zudem nach, dass beim gemeinsamen Chorsingen das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Dieses sogenannte Kuschelhormon fördert gegenseitiges Vertrauen, kann Angst und Stress abbauen und Bindungen stärken.
Der Oldenburger Musikwissenschaftler Prof. Gunter Kreutz fand heraus, dass besonders gemeinsames Singen das Wohlbefinden fördert sowie die Abwehrkräfte stärkt. Dabei ist Singen generationsübergreifend und kann jederzeit und überall praktiziert werden. In immer mehr Krankenhäusern ist Singen inzwischen fester Teil des Therapieangebots. Es soll die Patienten stärken, sie auf andere Gedanken bringen und ihnen Mut machen.
Nur extrem wenige Menschen haben eine "Amusie"
Übrigens hat fast jeder Mensch das Potenzial, Musik zu machen - und nur extrem wenige Menschen haben eine angeborene "Amusie", auch Tontaubheit genannt. Betroffene haben ein funktionierendes Gehör, können aber keine Melodien erkennen oder wiedergeben. Schiefe Töne bemerken sie nicht. Die meisten Menschen, die sagen, nicht singen zu können, haben einfach nur Angst, sich beim Singen zu blamieren. Schon die Vorstellung, den Ton nicht zu treffen, lässt sie verkrampfen. Mit etwas Stimmbildung und Training klappt das Singen aber bei fast jedem.