Obstbäume im Herbst pflanzen
Der Herbst ist eine gute Zeit, um Obstbäume zu pflanzen. Die Bäume haben dann die meisten Blätter schon verloren und stecken ihre Energie in die Wurzelbildung.
Prinzipiell können Obstbäume, die im Pflanzcontainer wachsen, auch im Frühling oder Sommer gepflanzt werden. Der Herbst ist aber der beste Zeitpunkt. Das gilt vor allem für sogenannte wurzelnackte Bäume, die ohne Erde - meist in einem Beutel - angeboten werden.
Die richtige Sorte auswählen
Vor dem Kauf sollte man sich überlegen, wie viel Platz der neue Obstbaum im Garten einnehmen soll, manche Sorten können recht hoch und ausladend werden. Pflanzetiketten geben neben der Wuchshöhe Auskunft über den geeigneten Standort, Erntezeit und darüber, welche Sorten sich als Bestäuber eignen. Wer wenig Platz hat, kann sich für Spalierobst entscheiden, niedrigwüchsige Sorten wachsen sogar im Kübel.
Für die Herbstpflanzung eignen sich Obstbäume wie:
- Apfelbäume
- Kirschbäume
- Pflaumen
- Birnbäume
- Quitten
- Nashi-Birnen
Viele Obstbäume benötigen Bestäuber
Viele Obstbäume benötigen andere Obstbäume in ihrer Nähe, damit sie Früchte bilden. Diese Bestäuber können auf dem eigenen Grundstück oder in der Nachbarschaft wachsen. Gibt es keinen Bestäuber, sollte man sich für eine sogenannte selbstfruchtbare Sorte entscheiden. Außerdem sollte sich an dem Baum ein kleiner Gesundheitspass befinden. Alle deutschen Baumschulen statten ihre Bäume mit diesem Qualitätssiegel aus. Wer zum Erhalt der Sortenvielfalt beitragen möchte, pflanzt eine alte und regionale Sorte.
Pflanzerde mit Kompost und Hornspänen anreichern
Optimal ist es, das Pflanzloch schon ein oder zwei Wochen vor dem geplanten Pflanztermin auszuheben. Damit der Obstbaum mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird, sollte die Erde aus dem Pflanzloch mit Kompost und Hornspänen vermischt werden. Bis zur Pflanzung hat die Mischung Zeit, sich gut zu verbinden.
Bevor der Obstbaum ins Pflanzloch gesetzt wird, etwa die Hälfte der gemischten Pflanzerde wieder einfüllen. Mit dieser Mischung kommt der frisch gepflanzte Obstbaum gut über den Winter. Die Inhaltstoffe der Hornspäne lösen sich nur langsam heraus. So bekommt der Baum auch noch im Frühjahr, wenn das Wachstum beginnt, genau die Energie, die er braucht.
Veredelungsstelle nicht mit einpflanzen
Der Baum sollte nicht tiefer als der Wurzelballen gepflanzt werden. Die Veredelungsstelle, das ist die etwas dickliche Stelle im unteren Bereich des Stamms, muss aus dem Pflanzloch herausragen. Der Obstbaum besteht nämlich eigentlich aus zwei Pflanzen, die miteinander verwachsen sind. Oberhalb der Veredelunggstelle wächst zum Beispiel ein Apfelbaum, der leckere Früchte bilden soll.
Unterhalb der Veredelungsstelle befindet sich ein schwachwüchsiger Baum. So soll erreicht werden, dass der Apfelbaum nicht so hoch wächst. Wird ein Baum zu tief gepflanzt, besteht die Gefahr, dass er Wurzeln an der Veredelungsstelle bildet, schnell nach oben wächst und sehr hoch wird.
Den Baum vor Wind und Wild schützen
Nach dem Pflanzen die Erde rund um die Wurzeln kräftig festtreten und den Baum ausgiebig wässern. In diesem Bereich kann Rindenmulch verteilt werden, damit kein Unkraut wächst, das dem Baum Nährstoffe rauben könnte. Gerade im Herbst braucht der junge Baum etwas Halt. Festgebunden an einem Pfahl, etwa so hoch wie der Stamm, kann er dem Herbstwind besser trotzen. Dieser kann nach etwa zwei Jahren entfernt werden. Auch vor hungrigem Wild sollte der Baum geschützt werden. Der Fraßschutz für den Stamm kann aus Draht, Plastik oder auch natürlichen Materialien angefertigt beziehungsweise gekauft werden.