Unkraut in Fugen entfernen: So klappt's
Es ist extrem hartnäckig und sieht hässlich aus: Unkraut in Pflasterfugen. Gärtner Peter Rasch erklärt, mit welchen Methoden sich Löwenzahn und Co erfolgreich beseitigen lassen.
Damit man sich im Garten wirklich wohlfühlen kann, sollte dieser schön aussehen und gepflegt sein. Das Erwachen der Flora lässt aber nicht nur erwünschte Pflanzen sprießen, sondern auch das von vielen gehasste Unkraut. Gerade in den Fugen von gepflasterten Gartenwegen oder Auffahrten hält es sich besonders hartnäckig.
Die Unkraut-Giftspritze - verboten und schädlich
Viele greifen schnell zur Giftspritze, um das Unkraut zu beseitigen. Aber die Unkrautvernichtung mit glyphosathaltigen Mitteln ist keine Lösung. Die Anwendung im Garten und auf versiegelten Flächen ist in Deutschland verboten und wird mit Geldbußen bis zu 50.000 Euro bestraft.
Gasbrenner: Wirksam, aber aufwendig
Eine deutlich bessere Lösung ist der Gasbrenner. Die Methode ist sehr wirksam, da beim Ausbrennen der Fugen nicht nur das Unkraut selbst, sondern auch dessen Samen vernichtet werden. So wird ein schnelles Nachwachsen verhindert. Ideal ist der Gasbrenner aber auch nicht, da das Ausbrennen sehr langwierig ist und beim Verbrennen viel CO2 ausgestoßen wird. Auch diese Methode belastet also die Umwelt.
Fugenkratzer und Drahtbürste: Umweltschonend, aber mühsam
Unter Umweltaspekten völlig unbedenklich ist eine Kombination aus Fugenkratzer und Drahtbürste. Die Gartenhersteller haben dieses Gerät mit einem langen Stil versehen, sodass man damit rückenschonend arbeiten kann. Ähnlich wie die Gasbrenner-Methode ist aber auch diese sehr zeitaufwendig und es besteht keine Garantie, dass man alle Samen erwischt. Hat man Pech, wächst das Unkraut schnell wieder nach.
Hochdruckreiniger: Wirksam, aber teuer in der Anschaffung
Eine optimale und bis auf ein wenig Wasserverbrauch umweltschonende Reinigung verspricht der Hochdruckreiniger. Für diesen gibt es eine spezielle Bürste für Pflasterflächen, mit der man dem Unkraut sehr gut beikommt. Allerdings sind diese Geräte in der Anschaffung sehr kostenintensiv. Da zwei bis drei Anwendungen im Jahr reichen, kann man sich einen Hochdruckreiniger aber ohne Probleme beim Gärtner seines Vertrauens ausleihen.
Unkraut mit heißem Wasser entfernen
Eine umweltfreundliche Methode ist der Einsatz von heißem Wasser. Im Handel sind Heißwasser-Unkrautvernichter erhältlich, die einen Tank besitzen und das Wasser direkt erhitzen. Mit einer Düse kann das Wasser an den betreffenden Stellen verteilt werden. Vorteil: Die Arbeit kann im Stehen erledigt werden. Allerdings kann die Anwendung je nach Größe der Fläche langwierig sein, denn das Wasser muss circa drei bis fünf Sekunden über die Pflanzen laufen und bis tief an die Wurzeln gelangen.
Für kleinere Flächen lohnt sich solch eine Anschaffung eher nicht - einfach Wasser erhitzen und verteilen. Nach circa 72 Stunden sollte das Unkraut abgestorben sein. Die Pflanzenreste können dann zusammengefegt werden. Bei Pflanzen mit tief sitzenden Wurzeln kann es erforderlich sein, den Vorgang zu wiederholen.
Tipp: Gezieltes Säen statt Vernichten
Eine Alternative ist das gezielte Aussäen von extrarobusten trittfesten Kräutern wie Hungerblümchen oder Mastkraut. Diese sind als Samenmischung erhältlich und schön anzusehen. Zunächst müssen die Fugen jedoch einmalig gründlich gereinigt werden - am besten mit dem Hochdruckreiniger. Das Saatgut wird großzügig mit Sand oder Kompost vermischt, dann über der Fläche verteilt und in die Lücken hineingefegt.
Die Mischung sollte dabei nicht aus den Fugen quillen, sondern circa einen bis zwei Zentimeter unterhalb der Pflasteroberkante liegen. Das schützt die keimenden Pflanzen anfangs vor Trittschäden. Danach das Ganze schön angießen - fertig. Der Preis für eine solche Packung spezieller Samen liegt bei 16 Euro, sie reicht für fünf bis zehn Quadratmeter reiner Fugenfläche. Mit dieser Methode schonen Sie nicht nur die Umwelt und verschönern den Garten, sie ist auch nachhaltig.