Den Garten winterfest machen

Stand: 30.10.2024 15:05 Uhr

Im Winter benötigen empfindliche Pflanzen Schutz vor Kälte. Oft genügt es schon, einen natürliche Abdeckung aus Laub auszubringen. Viele heimische Stauden kommen auch ohne Schutz gut durch die Zeit.

Wenn die ersten Nachtfröste kommen, müssen empfindliche Pflanzen auf dem Balkon und im Garten vor Kälte geschützt werden. Das gilt insbesondere für empfindliche Kübelpflanzen. Auf Beeten schützt Laub vor Frost. Die Schicht darf jedoch nicht zu dick sein, höchstens etwa fünf Zentimeter - sonst fault es schnell darunter. Wer vermeiden will, dass Herbststürme das Laub wieder durch den Garten wehen, beschwert es mit ein wenig Kompost. Auf dem Rasen muss das Laub entfernt werden.

Rosen: Triebe und Veredelungsstelle schützen

Schneerose © NDR Foto: Dirk Safarik aus Laave
Bei strengem Frost brauchen Rosen im Winter Schutz.

Rosen im Beet sollten spätestens im Dezember auf den Winter vorbereitet werden. Dazu abgeknickte oder kranke Triebe wegschneiden. Eine Abdeckung mit Tannen- oder Fichtenreisig schützt nicht nur vor Frost und Wind, sondern beschattet die empfindlichen Pflanzenteile auch. Denn scheint die Sonne bei Frost auf die Rosentriebe, kann die Rinde wegen des Temperaturunterschieds aufplatzen.

Um die Veredelungsstelle im unteren Teil der Pflanze zu schützen, Gartenerde oder Rindenhumus anhäufeln. Bei Rosen mit hohem Stamm werden Veredelungsstellen mit einem leeren Papiersack umhüllt - einfach über die Krone stülpen, am Stamm zusammenraffen und befestigen. Ein Tipp für zusätzlichen Schutz im Beet für die Zeit nach Weihnachten: einfach die Zweige des ausgedienten Weihnachtsbaums abschneiden und damit das Rosenbeet bedecken.

Stauden: Laub und Schilfmatte gegen Frost

Viele schneiden im Herbst ihre Stauden radikal zurück. Das ist in den meisten Fällen jedoch nicht nötig. Viele Arten überdauern den Winter ohne Frostschäden. Die vertrockneten Pflanzenteile sind außerdem ein guter Winterschutz und bieten nützlichen Insekten eine Möglichkeit zum Überwintern.

Einige empfindliche Stauden benötigen jedoch Frostschutz, zum Beispiel Montbretien, Riesenblattlilien, Riesenschaublatt und Jungpflanzen wie Scheinhasel, Taschentuchbaum, Duftesche, Strauchpfingstrosen und Kamelien. Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:

  • Laubpackung im Wurzelbereich: Am besten mit Bambusstäben und Kükendraht einen Zaun um die Pflanzen bauen und den Innenbereich in lockeren Schichten mit Laub füllen. Das Laub sollte so hoch liegen, dass der überwiegende Teil der Pflanzen noch zu sehen ist.
  • Schilfmatte: In sehr kalten Wintern oder bei eisigem Wind sollte man sie wie ein Indianerzelt um die Pflanze aufstellen und gut befestigen, etwa mit Stäben. Dabei auf ausreichenden Abstand zur Pflanze achten. Wichtig: Am Ende des Winters ist eine Schilfmatte bei Kamelien eher schädlich, weil sie dadurch zu früh austreiben können.

Knollen von Begonien und Dahlien kühl lagern

Gladiolen- und Dahlienknollen sollten spätestens nach dem ersten Frost aus dem Beet genommen werden. Nach dem Ausgraben die Stängel knapp zehn Zentimeter über dem Ballen abschneiden. Die Erde am Wurzelballen möglichst komplett entfernen und die Knollen bis zum nächsten Frühjahr in einer trockenen, mit Stroh oder Zeitungspapier ausgelegten Kiste an einem dunklen, kühlen Ort lagern. In Töpfen gesetzte Knollenpflanzen müssen nicht entfernt werden, man schneidet höchstens das Grün ab und stellt das Gefäß ebenfalls an einen dunklen, kühlen Ort. Das Gießen auf ein Mindestmaß beschränken, da die Knollen in der zu feuchten Erde sonst anfangen zu faulen.

Sonnenschein und Frost lassen Pflanzen vertrocknen

Schnee bedeckt einige Blätter eines Rhododendrons. © NDR Foto: Udo Tanske
Bei Wassermangel rollen Rhododendren ihre Blätter ein.

Viele Pflanzen gehen im Winter nicht aufgrund von Frost ein, sondern weil sie vertrocknen. Diese sogenannte Frosttrockenheit kommt oft bei immergrünen Pflanzen vor. Das passiert meist, wenn bei Frost über einen längeren Zeitraum die Sonne scheint: Die Blätter verdunsten Wasser, die Wurzeln können jedoch aus der gefrorenen Erde kein Wasser nachliefern.

Als Sonnenschutz dienen im Handel erhältliche Reet- oder Weidematten, die um die Pflanze herumgestellt und mit Bambusstäben stabil gehalten werden. Wenn dort hinein noch Laub gefüllt wird, können Frost und Sonne der Pflanze nichts mehr anhaben.

Ob ein Gehölz bereits frostgeschädigt ist, zeigt der Rindentest. Einfach mit einem scharfen Messer die Rinde anritzen. Ist darunter kein Grün mehr zu erkennen, ist die Pflanze eingegangen und wird sich nicht wieder erholen.

Pflanzen von Schnee befreien

Ein Buchsbaum ist schneebedeckt. © NDR Foto: Udo Tanske
Schwerer, nasser Schnee kann zum Bruch von Ästen führen.

Das Gewicht von Schnee kann Pflanzen niederdrücken und dazu führen, dass Äste abbrechen. Deswegen ist es wichtig, besonders nassen und schweren Schnee von Ästen und Blättern abzuklopfen. Dabei ganz vorsichtig sein, da manche Pflanzen bei Frost brechen wie Glas. Gerade bei immergrünen Pflanzen wie Kirschlorbeer oder Buchsbaum ist es notwendig, die Schneelast ein wenig zu entfernen. Auch Christrosen am besten vorsichtig vom Schnee befreien.

Schnee kann auch zu einer gefährlichen Last für Gewächshäuser werden. Wenn sich darauf viel nasser und schwerer Schnee ansammelt, kann es zu Glasbruch kommen. Den Schnee rechtzeitig zu entfernen, beugt dieser Gefahr vor.

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 06.11.2023 | 21:00 Uhr

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