Beete im Herbst umgraben: Ist das nötig?

Stand: 25.09.2024 15:36 Uhr

Früher war das Umgraben von Beeten im Herbst ein Standard. Heute weiß man: Durch das Umschichten kann der Mikrokosmos des Gartenbodens durcheinandergeraten. Welche Alternativen gibt es?

Lange Zeit war das Umgraben quasi ein Muss bei der Gartenarbeit. Das Ziel: Durch das Umschichten der Erde mit einem Spaten soll der Gartenboden gelockert und durchlüftet werden. Zudem werden dabei Unkraut und Pflanzenreste in tiefere Schichten befördert - das Beet wirkt dann ordentlich und aufgeräumt. Will man einen Garten neu anlegen, den Boden mit Gründünger oder Mist anreichern, geht es nicht anders. Doch in der Regel ist das Umgraben nicht nötig und sogar eher von Nachteil.

Umgraben bringt den Mikrokosmos durcheinander

Regenwürmer in einer Handfläche © NDR Foto: Udo Tanske
Viele Lebewesen - wie Regenwürmer - tummeln sich in den verschiedenen Bodenschichten.

Gartenboden, auf dem über viele Jahre unterschiedliche Pflanzen - Blumen oder Gemüse - wuchsen, hat eine nach unten gewachsene Struktur. In jeder Bodenschicht tummeln sich bestimmte Kleinstlebewesen und bilden einen Mikrokosmos aus. In einem Quadratmeter gesunden Gartenboden leben Billionen Bakterien, Milliarden Strahlenpilze, Millionen Einzeller und etwa 200 Regenwürmer. Alles hat genau seinen Platz. Beim Umgraben bringt man diese fruchtbare Ordnung durcheinander.

Nach einiger Zeit wird das Gleichgewicht zwar wiederhergestellt, doch bis dahin richtet das Umgraben mehr Schaden an, als dem Garten etwas Gutes zu tun. Lediglich bei schweren, lehmigen Gartenböden kann diese Maßnahme helfen. Die dicken Bodenklumpen werden dann bei strengem Frost auseinandergerissen. Diese sogenannte Frostgare macht den Boden schön feinkrümelig.

Alternative zum Umgraben: Boden belüften

Wer seinen Gartenboden lockern und belüften möchte, kann dafür einfach eine Grabegabel oder Mistforke verwenden. Dafür das Gartengerät möglichst tief in den Boden stecken und den Boden leicht anheben. Mit einem sogenannten Sauzahn, der eine sichelförmige Form hat, gelangt man besonders tief in den Boden. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn der Boden zu Staunässe neigt. Der Sauzahn wird in langen Bahnen in Form eines Schachbrettmusters im Abstand von etwa 20 Zentimetern eingesetzt.

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Rasch durch den Garten | 27.09.2024 | 15:15 Uhr

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