Bauchschuss in Bar in Altona: Geständnis vor Gericht
Im Prozess um einen Mordversuch in einer Bar in Hamburg-Altona hat es am Mittwoch eine Wende gegeben: Ein Angeklagter gab vor dem Hamburger Landgericht zu, bei dem Überfall vor eineinhalb Jahren geschossen zu haben.
Bisher hatten alle drei Angeklagten im Alter von 17 bis 21 Jahren bestritten, eine scharfe Pistole dabei gehabt zu haben. Die drei jungen Männer sind wegen versuchten Mordes angeklagt.
21-Jähriger nimmt Schuld auf sich
Eigentlich sollte am Mittwoch mit den Plädoyers begonnen werden und die Staatsanwältin wollte bekannt geben, welche Strafen sie für die drei verlangt. Doch stattdessen meldeten die Angeklagten sich noch einmal über ihre Anwälte zu Wort. Und der älteste der drei nahm überraschend die Schuld auf sich.
"Ich werde meine Familie enttäuschen"
Der 21-Jährige schickte vorweg: "Ich werde mit dem, was ich gleich sagen werde, meine Familie enttäuschen." Er habe die Schusswaffe dabei gehabt und dann auch geschossen.
Gäste hatten einen der Täter festgehalten
Im November 2023 hatten die Angeklagten eine Bar in der Altonaer Scheplerstraße überfallen, sie vermuteten eine Pokerrunde mit viel Geld im Keller. Die Pokerrunde hatte es aber nicht gegeben und in der Bar oben lief dann alles aus dem Ruder: Die Gäste hielten einen der Täter fest. Und sein Begleiter schoss einem Gast in den Bauch. Das Opfer überlebte verletzt. "Ich hatte Panik um meinen Freund", sagte der 21-jährige Angeklagte.
Die Polizei kam erst ein halbes Jahr später auf die Spur der Angeklagten, im Juni wurden sie verhaftet.
