Johannes-Theodor Wiemes
Solo-Hornist
Bei der NDR Radiophilharmonie seit 1988
Biografie
Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Johannes-Theodor Wiemes Solo-Hornist in der NDR Radiophilharmonie. Regelmäßig wird er zudem als Aushilfe an die Pulte anderer renommierter Sinfonieorchester in Deutschland gerufen, von der Dresdner Philharmonie bis hin zu den Berliner Philharmonikern. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des hannoverschen Arte Ensembles und hat mehrfach mit dem Consortium Classicum konzertiert.
Engagierter Hornlehrer
Sehr am Herzen liegt ihm auch das Unterrichten, und er ist ein gefragter Horndozent. Viele seiner Schülerinnen und Schüler wurden beim Wettbewerb "Jugend musiziert" ausgezeichnet und einige von ihnen spielen heute in bedeutenden Sinfonieorchestern.
Von der Mathematik und Informatik zur Musik
Johannes-Theodor Wiemes stammt aus dem niederrheinischen Dülken und erhielt seinen ersten Hornunterricht bei Otto Harm von den Niederrheinischen Sinfonikern. Als Jugendlicher war er Mitglied in etlichen Jugendorchestern sowie bei den Original Schwalmtaler Blasmusikanten und erhielt Preise bei "Jugend musiziert". Nach dem Abitur spielte er im Heeresmusikkorps 7 in Düsseldorf. Anschließend entschied er sich zunächst für ein Mathematik- und Informatikstudium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen, bevor er sein Musikstudium bei Hiroshi Yamagishi (Solo-Hornist im Gürzenich-Orchester Köln und später im NHK Symphony Orchestra Tokyo) und bei dessen Nachfolger im Gürzenich-Orchester, David Byrant, absolvierte.
Über Köln und Oldenburg nach Hannover
1985 war Johannes-Theodor Wiemes dann selbst mit einem Jahresvertrag als stellvertretender Solo-Hornist Mitglied im Kölner Gürzenich-Orchester. Bevor er die Position des Solo-Hornisten bei der NDR Radiophilharmonie übernahm, hatte er von 1986 bis 1988 eine Festanstellung als Wechselhornist am Oldenburgischen Staatstheater. Als Kammermusiker wirkt Johannes-Theodor Wiemes regelmäßig in den Kammermusik-Reihen der NDR Radiophilharmonie mit. Auch als Konzertsolist tritt er mit dem Orchester auf. So war er beispielsweise im April 2021 der Solist in der von Andrew Manze dirigierten Aufführung von Mozarts Hornkonzert Nr. 4. Außerdem spielte zusammen mit der NDR Radiophilharmonie das Hornkonzert von Kurt Atterberg auf CD ein.
Was war Ihr erstes prägendes Musikerlebnis?
Als ich vier Jahre alt war, hatte mein Vater eine Schallplatte - auf der einen Seite war Offenbachs Cancan, der war mir egal, aber auf der anderen Seite war die Ouvertüre zu "Dichter und Bauer" von Franz von Suppé, und die wollte ich (jedenfalls laut meiner Mutter) jeden Tag hören.
Welches ist Ihr Lieblingsstück im Bereich der "klassischen" Musik?
Ich habe heute kein Lieblingsstück mehr, mir sind alle Werke lieb und teuer geworden.
Wenn Sie nicht Horn spielen würden, welches Instrument würden Sie am liebsten spielen können?
Es wäre für mich niemals nicht nie ein anderes Instrument als Horn in Frage gekommen. Nur Horn!