Pink Floyd im Jazzgewand
"The Dark Side Of The Moon", das 1973 erschienene Meisterwerk von Pink Floyd, ist das zweitmeistverkaufte Rockalbum aller Zeiten, ein Monolith in der Musikgeschichte, ein Geniestreich. Es braucht schon einen besonders kreativen Kopf, einen Querdenker und Ausnahmemusiker, um dem Monumentalwerk einen neuen Anstrich zu verleihen - so jemanden wie Nguyên Lê. Der in Paris lebende Gitarrist vietnamesischer Herkunft hat bereits in der Vergangenheit mit "Purple - celebrating Jimi Hendrix" und seinen Interpretationen von Cream bis Led Zeppelin auf "Songs Of Freedom" eindrucksvoll bewiesen, wie er Rockgeschichte in seinen musikalischen Kosmos überführen kann.
Es rockt, wo es rocken muss
"Natürlich hab ich damals als Teenager auch Pink Floyd gehört", erzählt er. "Ich war ein Progressive-Rock-Fan: Das war Musik voll Fantasie, Science-Fiction, ein bisschen psychedelisch, eine andere Welt. Und da ich es liebe, musikalische Welten zu entdecken und zwischen den Kulturen zu wandeln, war eine Neuinterpretation von 'Dark Side...' mit meinen eigenen künstlerischen Mitteln ganz natürlich für mich."
Gemeinsam mit dem Arrangeur Michael Gibbs hat er das legendäre Album für die NDR Bigband umgesetzt. "Er überträgt 'Dark Side...' in seinen eigenen Sound", erklärt Gibbs. "Er mischt seine asiatischen Klangfarben rein, seine Liebe für afrikanische Rhythmen und ein paar neue Harmonien."
Trotz des Farbenreichtums und der Filigranität in den Arrangements bleibt die für Pink Floyd überwältigende Dynamik und spannungsgeladene Dramaturgie nicht auf der Strecke: Nguyên Lê rockt, wo es rocken muss, und die NDR Bigband sorgt für den nötigen Druck. Mit Youn Sun Nahs magischer Stimme erhält Nguyên Lê prominente Unterstützung für den Gesangspart. Und so ist "Celebrating The Dark Side Of The Moon" keine bloße Hommage, es ist eine Neuerschaffung des legendären Rockklassikers, eine Wiedergeburt im Jazzgewand.
Celebrating The Dark Side Of The Moon
- Label:
- ACT
- Veröffentlichungsdatum:
- 31.10.2014