Suche nach den härtesten Jobs: Der Bestatter
Sie sind tagtäglich mit dem Tod konfrontiert. Jeden Tag müssen sie auf dem schmalen Grad zwischen emotionaler Trauer und professioneller Beratung balancieren: Die Bestatter. Schüssel-Schorse macht - auf seiner Suche nach den härtesten Jobs im Land - auch bei einem Bestatter Halt. Er möchte wissen: Wie ist es, wenn man jeden Tag mit dem Tod lebt? Lassen sich Bestatter von der Trauer der Hinterbliebenen anstecken? Kann man gut gelaunt und lebensfroh sein, wenn man Bestatter ist? Denn viele Menschen denken nicht gerne über den Tod nach. Schorse besucht Sven Friedrich Cordes. Er ist 33 Jahre alt und Bestatter - und das mit Haut und Haaren und mit viel Freude.
Cordes: Moderne Bestattungskultur
Sven Friedrich Cordes ist zwischen Särgen und toten Menschen aufgewachsen. Schon als kleiner Junge waren für ihn Tote nichts Besonderes. "Der Tod gehört eben zum Leben mit dazu", so der 33-Jährige. Das Familienunternehmen Friedrich Cordes Bestattungen in Ronnenberg bei Hannover gibt es schon seit drei Generationen. Svens Großvater, Friedrich Cordes Senior, hatte es 1934 gegründet. Früh war klar, dass auch Sven das Unternehmen von seinem Vater übernimmt, wie dieser es bereits von seinem Vater übernommen hatte. Sven Cordes besucht Messen auf der ganzen Welt, um immer auf dem Laufenden zu sein: Was gibt es Neues in der Bestattungskultur? Was ist alles möglich? Ihm ist es wichtig, jeden Wunsch der Toten und Hinterbliebenen zu erfüllen und den letzten Weg eines Menschen so zu gestalten, wie er es sich vorgestellt hätte.
Einmal Komplett-Programm, bitte!
Sven Friedrich Cordes begleitet Menschen - die Toten und die Hinterbliebenen. "Der Beruf ist manchmal wirklich hart. Für mich ist es schon ein psychische Belastung, andere aufzufangen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Wenn Eltern ein Kind verlieren, geht mir das auch wirklich nah! Doch auf der anderen Seite hat es auch etwas Befriedigendes. Mein Beruf ist kein Beruf - es ist eine Berufung! Wir schöpfen Kraft daraus, Menschen helfen zu können!" Der 33-Jährige bietet das "Komplett-Programm" an. Bei ihm gibt es nicht nur Särge in jedem Stil, er richtet auch Trauerfeiern, Bestattungen und individuelle Abschiede aus, "die auch mal abseits des Mainstreams sein dürfen". Außerdem versucht er, Verstorbene mit kosmetischen Tricks und Kniffen so aussehen zu lassen wie vor ihrem Tod. "Und wie ist das mit der Geruchsbelastung?", fragt Schorse, "auch das ist ja ein Härtegrad, der nicht belanglos ist!" "Klar, eine Geruchsbelastung ist auf alle Fälle vorhanden", so Cordes. "Gerade als ich angefangen habe mit dem Beruf des Bestatters, war der Geruch eines Verstorbenen für mich nicht gerade angenehm. Aber daran gewöhnt man sich."
Vier von fünf Pümpeln
Schüssel-Schorse verleiht auch Pümpel - fünf für die härtesten Jobs in Niedersachsen. Sven Friedrich Cordes bekommt vier von fünf Pümpeln. "Das ist mehr als gerechtfertigt! Außerdem bringt Sven so viel Herzblut für seinen Beruf mit. Das finde ich echt toll. Er ist erst 33 Jahre alt und ist jeden Tag mit dem Tod konfrontiert. Für ihn ist das aber was völlig Normales. Mehr noch: Er geht in seinem Job total auf und versucht alles möglich zu machen - für die Toten ein echt guter Freund! Danke, ihr Bestatter, dass ihr uns Niedersachsen auf dem letzten Weg begleitet!"