Baustart neben der A7: Erster Spatenstich für neue Rader Hochbrücke
Die alte Brücke ist schon seit Jahren marode, deshalb muss ein Ersatz her. Bis zum Jahr 2030 sollen die Bauarbeiten dauern.
Vier Schaufeln, ein Sandberg und im Hintergrund die imposante, aber baufällige Autobahnbrücke. Seit 50 Jahren überspannt die Rader Hochbrücke nahe Rendsburg den Nord-Ostsee-Kanal. Eigentlich sollte eine Brücke ein Menschenleben lang halten, sagt Bernd Rothe, Bereichsleiter für Schleswig-Holstein bei der Planungsgesellschaft DEGES. In diesem Fall hätte das aber nicht geklappt.
Der Neubau der rund 1.500 Meter langen Brücken wird Jahre dauern und den Bund mehr als 380 Millionen Euro kosten. So die Planungen der DEGES bis heute. Nach einem Jahr Bauvorbereitungen konnte jetzt der erste Spatenstich für das Verkehrsprojekt gesetzt werden - unter anderem mit dabei waren Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos), der parlamentarische Staatssekretär des Verkehrsministeriums Oliver Luksic und weitere Vertreter von Politik und Bauunternehmen.
Wichtige Nord-Süd-Achse im Land
Vor und nach dem Spatenstich wurde sowohl von den anwesenden Politikern, als auch von den Bauverantwortlichen immer wieder betont, wie wichtig die Rader Hochbrücke für das Land, aber auch die Verbindung nach Skandinavien ist. "Das ist der wichtigste Nord-Süd-Strang, den wir haben. Ich glaube jeder Schleswig-Holsteiner ist schon einmal über diese Brücke gefahren und hat die Aussicht genossen", sagte Verkehrsminister Madsen.
Besonders freut ihn, dass die neuen Brücken auch weniger Lärm für die Anwohner mit sich bringen. Schließlich werden laut den Plänen von DEGES auch sieben Kilometer Lärmschutzwand gebaut. "Sie bekommt auch noch einen Asphalt, der lärmreduzierend ist. Das heißt, die Menschen die hier leben werden sogar - obwohl die Brücke größer wird - weniger Lärm haben", so Madsen. Im Vorfeld hatte eine Bürgerinitiative aus Ostenfeld (Kreis Rendsburg-Eckernförde) einen besseren Lärmschutz gefordert.
Bauarbeiten sollen Verkehr auf der A7 nicht stören
Die Bauarbeiten für die neuen Brücken werden ganze sieben Jahre dauern. "Das Erste, was man berücksichtigen muss, ist, dass man die neue Brücke neben eine alte stellt", sagt Martin Steinkühler, verantwortlicher Projektleiter bei DEGES. Das heißt, dass man dafür sorgen müsse, dass sich die alte Brücke nicht absenkt und der Verkehr auf der A7 weiter fließen kann. "Da haben wir sehr viel Planungsaufwand rein gesteckt um die Verkehrsführung vernünftig zu machen. Die Fahrbahnen vor und hinter der alten Brücke werden auch ertüchtigt."
Für den Neubau werden laut Steinkühler erst einmal die Gründungen für die neuen Pfeiler hergestellt. Der Stahlüberbau werde anschließend aus Sachsen geliefert und in einer so genannten Feldfabrik vor Ort zusammengeschweißt. Die bis zu 120 Meter langen Elemente werden dann auf die Pfeiler eingeschoben.
Das Problem mit der Zeit
So soll bis zum Jahr 2026 die erste der beiden neuen Rader Hochbrücken fertiggestellt werden. Das ist auch dringend notwendig, denn nach statischen Berechnungen erreicht die alte Brücke dann ihre maximale Belastbarkeit. Bevor dann weitergebaut werden kann, muss erst einmal die alte Brücke abgerissen werden, sagt DEGES-Sprecher Ulf Evert.
Abriss der ersten Brücke 2027
Demnach steht der Abriss im Jahr 2027 an und wird etwa ein Jahr dauern. "Teilweise wird die alte Brücke abgetragen, dort wo niemand wohnt wird auch gesprengt." Anschließend wird der zweite Teil der neuen Rader Hochbrücke errichtet und soll nach derzeitiger Planung im Jahr 2030 fertig sein. "Am Ende muss man immer daran denken, dass es ein hochkomplexes Bauwerk ist, wo man nicht jedes Details planen kann", sagt Evert. Eins ist aber sicher: die neuen Brücken sind nicht mehr vier, sondern dann sechsspurig.