Mit Soft-Air-Waffe in der Schule: 15-Jähriger muss vor Gericht
Ein 15-Jähriger hat vor einer Osnabrücker Schule mit einer Soft-Air-Waffe hantiert und damit einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Nun muss sich er sich bald vor der Jugendkammer des Amtsgerichtes Osnabrück verantworten.
Im Oktober 2023 hat die Polizei in Osnabrück den damals noch 14-jährigen Jungen festgenommen. Er hatte eine Soft-Air-Waffe auf ein Schulzentrum gerichtet und das Gebäude betreten. Die Folgen auf dem Schulgelände waren enorm. Die Polizei ermittelte zunächst - nun bestätigte eine Sprecherin des Amtsgerichtes Osnabrück dem NDR Niedersachsen, dass der Prozess gegen den Jugendlichen am 21. März beginnen wird. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück wirft ihm Störung des öffentlichen Friedens und Bedrohung vor.
Muss der Jugendliche die Kosten des Polizeieinsatzes zahlen?
Während den Ermittlungen prüfte die Polizei, ob der entstandene Großeinsatz dem Jugendlichen in Rechnung gestellt werden könnte. Die Polizei teilte dem NDR Niedersachsen nun mit, dass der Junge zum Zeitpunkt der Tat nicht die Reife gehabt habe, die Folgen seines Handeln abzuschätzen. Die Kosten des Einsatzes trage insofern der Staat.
Soft-Air-Waffe auf Schulgelände sorgt für Großeinsatz
Der Jugendliche aus dem Landkreis Osnabrück war von Schülerinnen und Schülern beobachtet worden, als er mit der Soft-Air-Pistole herumhantierte. Als ein Lehrer an ein Fenster der Schule trat und ihn sah, soll der Junge auf den Lehrer gezielt und abgedrückt haben. Danach sei er in die Schule gelaufen. Im Schulgebäude verbarrikadierten sich die Schüler und Lehrkräfte. Verletzt wurde niemand, doch wegen der unklaren Lage rückten zahlreiche Polizeikräfte aus Osnabrück und anderen Landesteilen an. Ein Hubschrauber war im Einsatz, sowie Spezialkräfte von SEK und MEK, vermummt und ausgerüstet mit Schutzhelmen und automatischen Waffen.
Schulzentrum Osnabrück: Notfallseelsorger im Einsatz
Lehrkräfte und Schüler mussten stundenlang in den Klassenräumen, die zum Teil verbarrikadiert wurden, ausharren, bis es eine Entwarnung gab. Schulpsychologen und Notfallseelsorger kümmerten sich im Anschluss um die Schüler. Mit etwa 700 Personen wurden Gespräche geführt, in einigen Fällen wurde laut Landesschulbehörde eine psychotherapeutische Weiterbehandlung empfohlen.
Zweiter Jugendlicher als Zeuge geladen
Am Tag der Tat wurde ein weiterer 14-jähriger Junge festgenommen. Dieser stellte sich kurze Zeit später jedoch lediglich als Zeuge heraus. Auch beim Prozessauftakt im März wird er als Zeuge aussagen. Bei beiden Jugendlichen habe es sich nicht um Schüler des Schulzentrums gehandelt. Wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.