Kinderpornografie: Gericht verurteilt 39-Jährigen zu drei Jahren Haft
Das Urteil für den 39-jährigen Osnabrücker ist noch nicht rechtskräftig. (Themenbild)
Das Landgericht Osnabrück hat einen 39-jährigen Osnabrücker zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Für die Richter ist erwiesen, dass er in der Corona-Zeit hunderte kinderpornografische Bilder und Videos über Whatsapp und Telegram verbreitet und als Download bereitgestellt hat. Auf seinem Computer waren demnach mehr als 14.000 entsprechende Dateien gespeichert. Der Angeklagte war geständig, sagte ein Sprecher des Landgerichts. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Schwierige Begriffe: Kinderpornografie und Missbrauch
Kinderpornografie ist die fotorealistische Darstellung des sexuellen Missbrauchs einer Person unter 14 Jahren. Der Herstellung solcher Darstellungen liegt ein realer, oft schwerer sexueller Missbrauch zugrunde. Delikte in diesem Straftatbestand werden mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. (Quelle: BKA)
Die Aufarbeitungskommission, die sexuellen Kindesmissbrauch in Deutschland unabhängig aufarbeitet, kritisiert die Bezeichnung: Kinderpornografie sei ein verharmlosender und ungenauer Begriff für Missbrauchsdarstellungen von Kindern auf Fotos, in Filmen und Texten. Der Griff vermag darüber hinwegtäuschen, dass jede derartige Darstellung eine schwere Straftat ist, so die Kommission.
Der Verein "Wendepunkt" betont, dass bei der Herstellung von Pornografie die Teilnahme in der Regel freiwillig sei. Dafür könne bei Videos oder Fotos, auf denen sexuelle Handlungen mit Kindern gezeigt würden, nicht die Rede sein. Auch der Begriff "Missbrauch" sei nicht angebracht - er schließe ein, dass es im Umkehrschluss so etwas wie einen zulässigen Gebrauch von Kindern geben könne. Stattdessen solle der Begriff "sexuelle Gewalt" genutzt werden, weil sexuelle Handlungen mit Kindern nichts anderes seien.
