Nach Cannabis-Legalisierung: Socialclub erhält Tausende Anfragen
Tausende Mitgliedsanfragen sind beim Cannabis Socialclub in Hannover wegen des neuen Cannabis-Gesetzes eingegangen. Laut Vereinsgründer Heinrich Wieker müssen die vorher aber auf Seriosität geprüft werden.
"Der Vorstand geht natürlich auch ein hohes Risiko ein. Das heißt für Fehler, die Mitglieder machen, haften wir letztendlich auch. Da müssen wir natürlich auch aufpassen, dass wir nicht deswegen auch noch zur Rechenschaft gezogen werden können", sagte Wieker dem NDR Niedersachsen. Der 2016 gegründete Verein hat nach eigenen Angaben aktuell rund 250 Mitglieder. Der Club soll laut Wieker in nächster Zeit größer werden. Es gibt aber eine Grenze: Maximal 500 Mitglieder darf ein Cannabis Socialcub haben - und die müssen über 18 Jahre alt sein.
Mit Landesverband die Politik bei den Regeln unterstützen
Der Club plant, ab Juli Cannabis anzubauen, auch ein Club-Haus werde dafür gesucht. Zuerst wolle der Verein aber abwarten, wie die genauen Regeln der Politik für den Anbau aussehen, erklärte Wieker. Er sei zudem dabei, einen niedersächsischen Landesverband zu gründen, um als Verband bei der Regel-Findung zu unterstützen. "Wir möchten ja gerne, dass ein gutes Bild für Gesellschaft daraus entsteht und das insgesamt die Gesellschaft einen Vorteil davon hat", sagte Wieker. Er befürchte aber, dass der Konsum weiterhin gesellschaftlich stigmatisiert werde.
Socialclubs: Legale Abgabe von Cannabis - aber ohne Gewinn
In Socialclubs treffen Menschen aufeinander, die gerne Cannabis konsumieren. Es werde sich über Anbau ausgetauscht und es gebe auch Fach-Vorträge - etwa zum richtigen Cannabis-Anbau, aber auch zu Prävention und Risiken, erklärte Wieker. Ab 1. Juli ist der nicht kommerzielle Anbau in Vereinen erlaubt. Die Cannabis Socialclubs dürfen die Drogen ab dann an ihre Mitglieder abgeben, damit aber keinen Gewinn machen.