Waldbrand auf Truppenübungsplatz bei Lübtheen ist gelöscht
Der erneute Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern ist gelöscht. Das teilte die Feuerwehr mit. Bei Jessenitz-Werk standen zeitweise bis zu acht Hektar Wald in Flammen.
Der Waldbrand auf dem ehemaligem Truppenübungsplatz Lübtheen ist gelöscht. Etwa 50 Feuerwehrleute sichern weiterhin die Fläche, um ein wieder aufflammen des Feuers zu verhindern. Seit Mittwochnachmittag war die Feuerwehr bei Jessenitz-Werk (Landkreis Ludwigslust-Parchim) auf bis zu zehn Hektar im Einsatz, acht davon standen zeitweise in Flammen. Nachdem am Donnerstagmorgen noch Glutnester auf fünf Hektar glommen, konnte das Feuer am Mittag weitgehend gelöscht werden. Die Feuerwehr beendete den Einsatz.
Brandwache begonnen, keine Gefahr mehr für Anwohner
Danach habe die Brandwache begonnen, sagte Henning Bremer, Leiter des Bundesforstbetriebes Trave, vor Ort. Auch dann könne es zwar noch Glutnester geben, aber keine offenen Flammen mehr. Laut Einsatzleiter Carsten Blohm besteht für die Anwohner keine Gefahr mehr.
Günstige Windrichtung verhindert Ausbreiten des Feuers
Dass das Feuer sich nicht weiter ausbreiten konnte, ist auch dem Wind zu verdanken, erklärte am Mittwochabend Kreiswehrführer Uwe Pulls im NDR MV Nordmagazin. Der Wind sei mild, die Windrichtung sei günstig gewesen. Außerdem sei das Feuer eingekesselt und aus einem geschützten Bereich gelöscht worden. Weil das Gebiet munitionsbelastet ist, konnten es die Feuerwehrleute nicht betreten. "Die Gefahr ist, dass Schrapnelle von explodierender Munition herumfliegen und Kameraden verletzen können.", erklärte Jörg Schriefer von der Feuerwehr Lübtheen im NDR MV Live. Daher baute die Feuerwehr Riegel-Stellungen an den Brandschneisen auf, in denen sich das Feuer verlaufen sollte. Zu Beginn des Feuers waren 160 Kräfte vor Ort im Einsatz. Sie konnten verhindern, dass sich die Flammen ausbreiten wie bei dem Großbrand vor fünf Jahren.
Stromleitung durch herabfallenden Ast stark beschädigt
Wie der regionale Stromversorger Wemag am Donnerstag in Schwerin mitteilte, war am Mittwochnachmittag ein schwerer Ast auf eine Mittelspannungsleitung gefallen und hatte dabei Feuer gefangen. Die Flammen hätten sich danach rasch ausgebreitet. Der Energieversorger habe aus Sicherheitsgründen noch am Mittwoch den Strom abgestellt. Der herabgefallene Ast beschädigte die Stromleitung demnach stark. Zwei Leiterseile wurden laut Wemag durchtrennt und lagen über mehrere Mastfelder hinweg am Boden. Eine genaue Sichtung und Schadensaufnahme könne erst nach Zutrittsfreigabe von den zuständigen Behörden für die Flächen erfolgen.
Pegel bedankte sich bei ehrenamtlichen Feuerwehrleuten
Innenminister Christian Pegel bedankte sich am Donnerstagmittag bei den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren. Er sei überglücklich, dass die Einsatzkräfte den Flammen so schnell Herr werden konnten. "Als es hieß: "Waldbrand auf dem Truppenübungsplatz Lübtheen", hatten wir alle ein schreckliches Déjà-vu ins Jahr 2019", so Pegel wörtlich. "Aber dieses Mal konnte, vor allem durch den beherzten Einsatz der vielen Feuerwehrleute aus unserem Bundesland und von unseren Nachbarn aus Niedersachsen, Schlimmeres verhindert werden." Dass in wenigen Stunden rund 150 ehrenamtliche Feuerwehrleute in den Einsatz kamen, zeige laut Pegel die unglaublich tapfere Einsatzbereitschaft. Auch die schnelle Entwarnung für diesen Brand verdeutliche den Erfolg der Maßnahmen, die Land, Kommunen und Einsatzkräfte seit Lübtheen 2019 umgesetzt haben.
Bisher größter Waldbrand im Sommer 2019
In Mecklenburg-Vorpommern hatte im Sommer 2019 der bisher größte Waldbrand der Landesgeschichtegewütet. Auch damals begann das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen. Rund 1.200 Hektar Fläche standen in Flammen. Die Feuerwehr brauchte eine Woche, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.