Energiekosten: SAGA hat ungünstigen Vertrag mit Gasversorger
Mieterinnen und Mieter der SAGA sind offenbar schlecht vor Gaspreis-Erhöhungen geschützt. Hamburgs städtische Wohnungsbaugesellschaft muss im Vertrag mit seinem Gaslieferanten jeden Monat steigende Preise akzeptieren. Das schadet den etwa 40 Prozent der SAGA-Haushalte, die mit Gas beheizt werden.
Wird der Klassenbeste zum Sitzenbleiber? Bisher hatte die SAGA in Hamburg mit die günstigsten Energiepreise für ihre rund 137.000 Wohnungen ausgehandelt. Der Vorstand rühmte sich noch vor drei Monaten damit, SAGA-Mieterinnen und -Mieter hätten nur 77 Cent pro Quadratmeter für Heizkosten ausgegeben. Doch nun hat sich das Blatt gewendet.
Vertrag sieht monatliche Preisanpassungen vor
Die SAGA hat sich seit anderthalb Jahren an einen Vertrag gefesselt, der keine langfristige Preisbindung hat, wie es für Haushalte üblich ist. Der geheime Vertrag mit den Stadtwerken Flensburg, der NDR 90,3 vorliegt, sieht monatliche Preisanpassungen vor. Nun wird klar, warum die SAGA zuletzt erklärte: "Wir sprechen teilweise von einer Verfünf- oder gar Versechsfachung der Kosten für Gas." Den Managementfehler muss nun die Mieterschaft ausbaden. Zudem läuft der Gasvertrag bis Ende 2024.
Rolf Bosse, Chef des Mietervereins zu Hamburg sagt: "Ich glaube nicht, dass es aus der heutigen Sicht klug war, so langfristige Verträge abzuschließen."
Stadtwerke Flensburg: Verträge mit Unternehmen stehen
Die Stadtwerke Flensburg haben inzwischen angekündigt, Privatkunden, die nicht in Schleswig-Holstein leben, künftig nicht mehr mit Gas zu versorgen - die Risiken seien aufgrund der Marktlage zu hoch. Betroffen sind rund 45.000 Privatkunden, auch in Hamburg. Wo die Stadtwerke längerfristige Preisgarantien gegeben haben, werden diese aber weiterhin eingehalten, sagte ein Sprecher. Zu konkreten Verträgen, zum Beispiel mit der SAGA, wollten sich die Stadtwerke am Dienstag wegen Vertraulichkeit der Verträge nicht äußern.