Die Zapfpistole für Super-Kraftstoff steckt in einer Tankstelle im Tankstutzen eines Autos. © dpa-Zentralbild/dpa Foto: Jens Büttner
Die Zapfpistole für Super-Kraftstoff steckt in einer Tankstelle im Tankstutzen eines Autos. © dpa-Zentralbild/dpa Foto: Jens Büttner
Die Zapfpistole für Super-Kraftstoff steckt in einer Tankstelle im Tankstutzen eines Autos. © dpa-Zentralbild/dpa Foto: Jens Büttner
AUDIO: Angriffe auf Schiffe im Roten Meer haben Folgen für Verbraucher (1 Min)

Steigende Preise für Öl und Benzin durch Konflikt im Roten Meer

Stand: 19.12.2023 12:52 Uhr

Die Angriffe der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Schiffe im Roten Meer haben erste Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Ölpreise sind weltweit gestiegen, das macht sich auch an den Tankstellen bemerkbar.

In der vergangenen Woche waren Benzin und Diesel in Hamburg und Norddeutschland so günstig wie lange nicht mehr. Diesel kostete an einigen Tankstellen zeitweise etwas weniger als 1,60 Euro pro Liter. Das ist nun vorbei. Nach den Angriffen der Huthi-Rebellen auf Frachter und Tanker im Roten Meer haben nicht nur Containerreedereien ihre Schiffe umgeleitet, sondern auch mehrere große Ölkonzerne wie etwa BP.

Gestiegene Transportkosten für Öl

Durch das Rote Meer und den Suezkanal werden nach Schätzungen etwa zehn bis zwölf Prozent aller Öltransporte weltweit abgewickelt. Durch den längeren Weg um die Südspitze Afrikas verteuert sich nun der Transport. Zudem stehen bereits fest eingeplante Mengen erst später zur Verfügung. Das lässt die Rohölpreise steigen, seit dem Wochenende schon um etwa fünf Prozent, es könnte aber noch mehr werden.

Preise für den Umweg werden an Verbraucher weitergereicht

Wie sich die Verzögerungen bei den Containertransporten konkret auswirken, ist noch schwer abzuschätzen. Aber auch die Containerreeder werden die höheren Preise für den Umweg sicherlich weiterreichen, und am Ende zahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher. Bei einem einzelnen T-Shirt oder einem Handy machen die Transportkosten zwar nur ein paar Cent aus, bei größeren Dingen sind es aber schon mehrere Euro.

Mehr Fahrzeit der Reedereien

Für den Weg von Asien nach Europa rechnen die Reedereien im Schnitt mit etwa einer Woche mehr Fahrzeit. Reedereien wie Hapag-Lloyd müssen zudem auf einer Linie mehr Schiffe einsetzen, damit die Fahrpläne nicht zu sehr durcheinander geraten. Ob das kurz- oder mittelfristig erstmal zu Staus in den Häfen führt, wie es das während der Corona-Pandemie gab, ist noch nicht klar.

Nachfrage nach Schiffraum steigt

Indirekt profitieren die Reeder allerdings schon jetzt ein Stück weit von der kritischen Lage. Die Nachfrage nach Schiffsraum steigt - und das treibt die Aktienkurse in die Höhe. So haben zum Beispiel die Hapag-Lloyd-Anteile seit Donnerstag um etwa 25 Prozent zugelegt.

 

Weitere Informationen
Ein Frachter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd. © picture alliance / imageBROKER Foto: Ingeborg Knol

Angriffe im Roten Meer: Hapag-Lloyd-Schiffe nehmen langen Umweg

Der Suezkanal ist erst mal tabu. Die Hamburger Reederei setzt auf eine längere Route rund ums Kap der Guten Hoffnung. mehr

Schiffe warten auf die Einfahrt in den Panamakanal. © picture alliance/dpa Foto: Mauricio Valenzuela

Dürre und Huthi-Angriffe: Hapag-Lloyd nimmt langen Umweg in Kauf

Am Panamakanal stauen sich die Schiffe, am Suezkanal sorgen Angriffe für Stillstand. Die Hamburger Reederei setzt auf eine längere Route. (18.12.2023) mehr

Der Containerfrachter "Al Jasrah" wird im Juni 2020 am Terminal Burchardkai entladen. © Axel Heimken/dpa

Frachter im Roten Meer attackiert: Hapag-Lloyd stoppt Schiffe

Nach dem Angriff auf die "Al Jasrah" fordert der Reederverband einen Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer vor den Huthi-Rebellen. (16.12.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 19.12.2023 | 12:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Schifffahrt

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Visualisierung des neuen Busbahnhofs in Harburg. © Hamburger Hochbahn AG

Busbahnhof Harburg wird neu gebaut: Haltestellen verlegt

Am Bahnhof Harburg beginnt der Abriss der Bus-Umsteigeanlage aus den 1980er-Jahren. Der Neubau mit mehr Kapazitäten soll 2026 in Betrieb gehen. mehr