Korruptionsprozess erhöht Druck auf Elbtower-Investor Benko
Der Elbtower-Investor René Benko gerät weiter unter Druck. Er und acht weitere Unternehmer müssen sich seit Dienstag in Wien wegen möglicher Korruption vor Gericht verantworten. Gegnerinnen und Gegner des Wolkenkratzer-Projekts an der Elbe nutzen das für Kritik.
In Wien soll ein Grüner Stadtrat die Unternehmer zu Spenden von 1,6 Millionen Euro genötigt haben. Im Gegenzug soll er deren Immobilienprojekte unterstützt haben, so der Staatsanwalt am Dienstag. Die Beschuldigten, auch Benko, bestreiten das. René Benko ist Miteigentümer des Kaufhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof, für die er kürzlich eine Schutzschirm-Insolvenz beantragte. Und Benko ist Miteigentümer der davon getrennten Immobilientochter Signa Prime Selection. Sie baut den Elbtower in der Hafencity.
Linke: Bauruine droht, falls Benko in Haft muss
Zu deren Gegnern zählt die Bauexpertin von Hamburgs Linken. Heike Sudmann sieht Benkos Firmen in Schieflage. "Dubiose Geschäfte und Korruptionsaffären holen jetzt den Senat ein. Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich die Finger - und Steuergelder." Müsse Benko gar in Haft, drohe eine Bauruine - der rot-grüne Senat müsste den Elbtower vollenden.
Behörde: "Keine Auswirkungen auf bestehende Verträge"
Hamburgs Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen beaufsichtigt die Übergabe des Grundstücks für den Elbtower, die noch im November anstehen soll. Zu den Korruptionsvorwürfen gegen René Benko erklärt sie: "Auswirkungen auf die bestehenden Verträge haben die Wiener Ermittlungen nicht."