Handelskammer: Hamburg soll massiv neue Technologien fördern
Die Handelskammer fordert von der Stadt eine Milliarde Euro zusätzlich für Forschung und Entwicklung, damit Hamburg zur Weltspitze bei neuen Technologien aufrücken kann. Das sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust in seiner Silvesteransprache.
Hamburg soll bei Forschung und Innovation international vorne mit dabei sein. Um das zu erreichen, schlägt die Handelskammer drei konkrete Schritte vor: Erstens, die Stadt sollte sich auf ihre Stärken konzentrieren und zum Beispiel Forschung und Entwickung in den Bereich grüner Wasserstoff, künstliche Intelligenz und autonome Mobilität fördern. Zweiter Punkt: Sogenannte Sonderinnovationszonen, in denen es besonder attraktive Bedingungen für Start-ups gibt. Und schließlich sollte die Stadt eine Milliarde Euro zusätzlich für Forschung und Entwicklung bereitstellen, schlägt die Handelskammer vor.
Große Sorge wegen Energiepreisen
Das Geld sollte aus den Beteiligungen der Stadt an Unternehmen kommen, zum Beispiel aus den Dividenden der Reederei Hapag-Lloyd, durch die Hamburg gerade viel einnimmt. Handelskammer-Präses Aust hat dieses Konzept am Freitag bei der traditionellen Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns in der Handelskammer vorgestellt - vor 1.200 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Dabei ging er auch darauf ein, was der Hamburger Wirtschaft große Sorgen macht: etwa die hohen Energiepreise. Es sei aber seine feste Überzeugung, dass man aus den Krisen gestärkt hervorgehen können, so der Handelskammer-Präses.
Wirtschaftssenatorin dämpft Erwartungen
Hamburgs neue Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) reagierte zurückhaltend auf den Vorstoß der Handelskammer: Wenn man wisse, dass der Hamburg Haushalt 13 Milliarden Euro pro Jahr umfasse, dann sei eine Milliarde "ein großer Wunsch". Aber man dürfe sich natürlich große Sachen wünschen. Man werde schauen und die Dinge Schritt für Schritt in Angriff nehmen.