Jazz – Round Midnight
Freitag, 15. Januar 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Mauretta Heinzelmann
Wenn vorne auf dem Cover coole Frauen waren, spielten nicht immer welche mit. Wenn über Frauen gesungen wurde, von ihnen geschwärmt wurde, spielten nicht immer welche mit. Die Frau war das, worum es oft ging, wonach man sich sehnte, wohin man sein Spiel richtete - doch auf der Bühne? Da wollten die meisten Jazzer doch eher ihre Kumpels haben. Doch waren mehr Frauen im Jazz aktiv, als gemeinhin bekannt, und nicht nur in der Rolle als Frontsängerin oder als Pianistin. Quer durch die Jazzgeschichte gab es Komponistinnen, Pionierinnen, Frauen an diversen Instrumenten, ohne die zweifellos die Jazzgeschichte anders verlaufen wäre.
Wie zum Beispiel die Pianistin Mary Lou Williams, die von vielen immer noch als Genie verehrt wird. Die Posaunistin Melba Liston, die als Arrangeurin ebenso gefragt war. Oder die Schlagzeugerin Marilyn Mazur, die bei Miles Davis spielte, bevor sie ihren eigenen Weg ging. Und heute? Heute ist langsam ein Schneeballeffekt im Gange: Je mehr weibliche Vorbilder unterwegs sind, desto mehr junge Frauen trauen sich zu improvisieren, ihre Geschichte im Jazz zu erzählen, auf ganz eigene Weise. Die Studie der Deutschen Jazz Union zur Geschlechtergerechtigkeit im Jazz von 2020 hat viele Aspekte untersucht, wir zeigen heute einen kleinen Querschnitt durch den Jazz, von Frauen gespielt.